Hohe Tatra bekommt ihren ersten Klettersteig

Hohe Tatra bekommt ihren ersten Klettersteig

Im August könnten die ersten Touristen auf einem Klettersteig das höchste Gebirge der Slowakei, die Hohe Tatra, erkunden. Der Slowakische Touristenklub will mit dem Bau der 450 Meter langen mit Klammern, Stahlseil und Eisenstiften gesicherten Strecke im Juni beginnen. Heute wandert man zwischen den Berghütten Téryho chata und Zbojnícka chata durch den Sattel Priečne sedlo. Die sogenannte Via Ferrata soll den Weg zwischen den Hütten entlasten und einen gesicherten Übergang bieten.

Laut Drahoslav Dúbravský vom Slowakischen Touristenklub seien die Täler Malá studená dolina und Veľká studená dolina bei Wanderern sehr beliebt. Ein Kletterstieg könnte für sie deshalb anziehend sein. Die Hüttenwirte sehen die Via Ferrata als einen Adrenalinstoß für Touristen an. Wie der Hüttenwirt von Téryho chata, Peter Michalka erklärt, würden Menschen mit Erfahrung die Klettersteige wählen. Der Bergführer und Hüttenwirt von Zbojnícka chata, Miki Knižka, meint:

„Der Klettersteig ist eigentlich ein Zwischenschritt für Wanderer, die für eine Weile ausprobieren wollen, wie man sich in der Rolle des Bergsteigers fühlt. Es gibt eine große Nachfrage danach, weil es überall im Ausland viele Klettersteige gibt."

Bergsteiger begrüßen, dass man den ersten Klettersteig in der Hohen Tatra nach mehreren erfolglosen Versuchen bei den Naturschützern durchsetzen konnte. Das Mitglied des Bergsteigerverbands James, Karol Suchánek ist überzeugt:

„Wir können neuen Herausforderungen, neuen Angeboten für Touristen, für Besucher der Tatra nicht länger widerstehen. Es ist nicht der Weg, hier irgendwelche Vergnügungsparks zu bauen, sondern es ist notwendig, die Hochgebirgsumgebung attraktiver zu machen."

Die Route des Klettersteigs ist oberhalb des Wanderweges geplant. Der Chef des Bergrettungsdienstes der Slowakei, Jozef Janiga, sieht darin eine potenzielle Gefahr. Laut ihm könnten sich bei der Benutzung des Klettersteigs durch die Menschen möglicherweise Steine lösen und auf den Wanderweg fallen. Die Errichter des Klettersteigs müssen sich mit diesem Risiko sowie mit der Witterung auseinandersetzen, weil sie in einer Höhe von 2.352 Metern arbeiten werden.

Quelle: RTVS

Marika Antašová, foto: tasr

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