Bewohner von Veľké Kapušany wollen wieder zum Zug kommen

Bewohner von Veľké Kapušany wollen wieder zum Zug kommen

Die Bewohner der ostslowakischen Stadt Veľké Kapušany fordern ihre Bahnverbindung zurück. Sie wollen die plötzliche Einstellung der Züge in ihre Stadt nicht einsehen. Für den Rückgang der Fahrgäste sehen sie in erster Linie die Pandemie verantwortlich. Deshalb fordern sie nun auch vom Verkehrsministerium eine Lösung dieser Situation.

Gerade im Sommer 2019 war nach sechs Jahren der Personenverkehr auf der Strecke zwischen Bánovce nad Ondavou und Veľké Kapušany nahe der ukrainischen Grenze wieder aufgenommen worden. Die Züge verkehrten allerdings nur 20 Monate. Im März dieses Jahres hat die slowakische Staatsbahn ZSSK nämlich den Verkehr wieder eingestellt. Es heißt, ihre Auslastung sei zu gering gewesen. Im Vorjahr hätten die kleinen Schienenbusse auf der knapp 30 Kilometer langen Strecke im Schnitt vier Fahrgäste befördert. Geht es nach den Bewohnern von Veľké Kapušany, habe man bei der Beurteilung der Auslastung der Züge nicht die besondere Situation aufgrund der Pandemie in Betracht gezogen. Dies habe die Stadtverwaltung nun auch in einem Brief an das Verkehrsministerium dargelegt, so Bürgermeister Peter Petrikán: "Die Ergebnisse einer wahrscheinlich statistischen Untersuchung waren ziemlich unglücklich, denn sie wurde in einer Zeit vorgenommen, als die Lebensrealität eine andere war als unter normalen Umständen. Das Coronavirus spielte dabei also bestimmt eine Rolle."

Das Ministerium ließ in einer Reaktion verlauten, man werde noch mit den Gemeinden darüber diskutieren. Die Überlegungen einer Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der Strecke hingen aber in erster Linie davon ab, ob das Finanzressort dafür Mittel zur Verfügung stelle. Grundsätzlich sei aber eine Auslastung zwischen einem und 15 Fahrgästen pro Zug für die Verwendung öffentlicher Gelder nicht ausreichend.

Vor zwei Jahren gab es auch einen weiteren Grund, warum die slowakische Staatsbahn die Strecke nach Veľké Kapušany wieder in Betrieb genommen: Damals überlegte man nämlich auch eine Verlängerung der Bahnverbindung in die ukrainische Grenzstadt Uschhorod. Allerdings ist noch ungeklärt, wo die Grenzkontrolle der Passagiere erfolgen soll. Außerdem fehlt noch ein Gleisabschnitt von elf Kilometern in europäischer Spurweite auf der ukrainischen Seite.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: Bratislavsky kraj

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