Am Mittwoch (7.4.) hat die slowakische Hauptstadt Bratislava das bisher größte Vorhaben des aktuellen Bürgermeisters und seines Teams vorgestellt. Der neue sog. „lebendige Platz" wird die zentral gelegenen, mittlerweile stark abgenutzten Flächen vom Platz des Slowakischen Nationalaufstands und vom Steinplatz verbinden und soll mehr hochwertigen Raum für Begegnungen anbieten, die komplizierte Verkehrssituation lösen, einzelne Architektur-Highlights betonen und die Folgen des Klimawandels abmildern. Dazu Bürgermeister Matúš Vallo (unabhängig): „Der neue Platz wird - verglichen mit dem Ist-Zustand - 1.000 Quadratmeter mehr Grünfläche zur Verfügung stellen. Es werden unnütze Barrieren entfernt. Der gesamte Bereich wird wieder mit Steinen gepflastert, was dieser Stadtlage eindeutig adäquat ist."
Die Stadt Bratislava möchte hier den Fußgängern und dem öffentlichen Nahverkehr den Vorrang geben. Von der Hauptpost oder der Špitálska-Straße zur Platzmitte hin werden also nur noch Fahrzeuge mit entsprechender Genehmigung fahren können. Gábor Bindics, Manager des Projekts „Lebendiger Platz" erläutert: „Die Rekonstruktionsarbeiten beginnen oben auf der Ebene des SNP-Platzes und werden in Richtung Kamenné námestie fortgeführt, wo auch die letzte Phase des Vorhabens - der Bau von Tiefgaragen - stattfindet. Bis zu deren Eröffnung werden bestehende öffentliche Parkplätze nicht abgeschafft."
Den internationalen Architekturwettbewerb hierzu hat das Berliner Landschaftsarchitektur-Studio Loidl gewonnen. Als Verkehrsberater war das deutsche BPR Studio beteiligt. Der Gewinner wurde im Rahmen eines sogenannten Wettbewerbsdialogs bestimmt - das heißt, dass in der Ausschreibung nicht anonyme Angebote, sondern solche der erfahrensten Teilnehmer bewertet wurden. Peter Lényi, Direktor der Wettbewerbsabteilung des Metropolitanen Instituts Bratislava (MIB) stellt klar: „An dem Prozess waren auch Vertreter der lokalen Einwohner, gewerblichen Mieter und Anrainer-Institutionen beteiligt. Wir konnten Experten für Verkehr, Grünflächen, öffentlichen Raum, Fachleute von der Bezirksdenkmalschutzbehörde, vom Städtischen Institut für Denkmalschutz und vom Verein der Kämpfer gegen den Faschismus einbinden."
Die Stadt rechnet damit, dass das Vorhaben 2025 fertiggestellt wird. Das Zentrum von Bratislava steht somit in den kommenden Jahren vor bedeutenden Veränderungen.
Quelle: Správy RTVS