Rabaka: Hilfe für Alleinerziehende in Not

Rabaka: Hilfe für Alleinerziehende in Not

In der Slowakei gibt es rund 150.000 Familien, in denen die Kinder nur von einem Elternteil erzogen werden. Aufgrund ungenügender Staatsförderung geriet während der Corona-Pandemie fast die Hälfte dieser Einelternfamilien in Not. Von der Pandemie wurde auch die alleinerziehende Mutter einer zweijährigen Tochter, Mária, stark betroffen. Kurz nach der Geburt ihrer Tochter hatte sie eine Arbeit gefunden, die sie aber dann später wegen der Pandemie verlor. Mária bekam vom Staat die Lohnersatzleistungen bei Kinderbetreuung zu Hause, die aber nicht ausreichend waren und war so auf Hilfe ihrer Familie angewiesen: „Es war natürlich nicht einfach. Denn um die Miete, Fahrkosten, Essen, Kleidung für die Tochter bezahlen zu können, war Hilfe notwendig."

Mária fand danach einen neuen Job. Trotzdem konnte sie nicht alle Kosten abdecken, sagt Mária: „Ich habe Geld, aber nicht genug, um es alles alleine zu schaffen. Ich kriege weder Unterhalt noch Zuschläge vom Staat. Daher ist es also sehr schwierig und die Familie muss mir immer noch helfen."

Eltern kleiner Kinder müssen oft in Teilzeit arbeiten. Gerade solche Stellen wurden während der Pandemie als erste gestrichen. Die betroffenen Eltern werden vom Staat nur wenig oder gar nicht gefördert. Die Direktorin der Non-Profit Organisation "Jeden rodič - Ein Elternteil", Eva Marková: „Die Familien können die Miete, Energiekosten oder Ausgaben für Wohnenoder Lernen oder gar die Lebenskosten nicht bezahlen. Es gibt Familien, die nicht einmal Geld fürs Essen haben."

Um den Alleinerziehenden in dieser schwierigen Situation zu helfen, wurde die Geldspende "Rabaka" gegründet. Bis Jahresende kann so jeder, der den Einelternfamilien helfen will, Geld spenden. Die Non-Profit Organisation "Jeden rodič" wird dann die gesammelten Finanzmittel kontinuierlich an die Betroffenen verteilen. Eva Marková macht darauf aufmerksam, dass diese Familien nicht nur wegen der Pandemie, sondern wegen des falsch eingestellten Systems der staatlichen Familienpolitik in Not gerieten. Die Sprecherin des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Familie, Eva Rovenská, fügt hinzu: „Wir sind uns der Gesamteinstellung der Familienpolitik, die bisher die Bedürfnisse der Familien mit Kindern nicht widergespiegelt hat, bewusst. Daher unterstützen wir alle Maßnahmen, die die aktuelle Lage verbessern."

Der europäischen Organisation "Eurochild" zufolge, sei die Slowakei zusammen mit Serbien europaweit auf dem letzten Platz, was die Förderung von Familien mit Kindern betreffe.

Quelle: RTVS

Lucia Dubravay Trautenberger, foto: tasr

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