Familienangehörige von Mitarbeitenden im Gesundheitsbereich, die nach einer arbeitsbedingten Ansteckung an Covid-19 verstorben sind, sollen vom Staat entschädigt werden. Die Regierung stimmte am Mittwoch (17.3.) über einen entsprechenden Gesetzentwurf ab, mit dem im Zusammenhang mit der zweiten Welle der Corona-Pandemie einige Gesetze im Bereich des Gesundheitswesens geändert oder ergänzt werden. Laut dem Finanzminister und amtierenden Gesundheitsminister Eduard Heger (OĽaNO) wolle der Staat somit zeigen, dass er die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger sowie anderer Mitarbeitender im Gesundheitswesen wertschätze. Menschen, die an vorderster Front gegen Covid-19 kämpfen, seien dem Risiko am meisten ausgesetzt und manche haben dafür auch mit ihrem Leben bezahlt, meinte der Minister: „Den Hinterbliebenen der Opfer werden wir eine einmalige Entschädigung in Höhe von 58.000 Euro auszahlen. Die Entschädigung wird auch rückwirkend ausgezahlt werden."
Auf die einmalige Entschädigung sollten die Ehefrau oder der Ehemann und die Kinder des verstorbenen Gesundheitshelfers bzw. der verstorbenen Gesundheitshelferin Anspruch haben, gegebenenfalls deren Eltern. Dabei sollte es sich um Mitarbeitende handeln, die die Gesundheitsfürsorge auf dem Gebiet der Slowakei abgesichert haben. Ebenso gehören dazu Mitarbeitende von Sozialeinrichtungen und Pathologinnen bzw. Pathologen, die die Covid-19-Opfer obduziert haben, oder auch Fahrerinnen und Fahrer des Rettungsdienstes. Die Entschädigung soll den Hinterbliebenen der Opfer helfen, die möglicherweise problematische Finanzsituation zu überbrücken, die durch den Verlust der Einnahmen der Verstorbenen entstanden ist.
Die Slowakische Ärztekammer begrüßt den Schritt der Regierung. Der Präsident der Kammer, Marian Kollár, meinte: „Wir sind sehr froh, dass die Regierung den Vorschlag unserer Kammer angenommen und ihn in eine legislative und praktikable Form gebracht hat. Wir nehmen das als eine Genugtuung und Danksagung für alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen wahr, die im Kampf gegen die Pandemie und für das Leben der Bürgerinnen und Bürger das Wertvollste geopfert haben."
Ärztekammer-Präsident Kollár gehe davon aus, dass der Vorschlag auch das Parlament passieren und dann ohne unnötige administrative Hindernisse umgesetzt werde.
Quelle: TASR