„Abfallheld“ von Košice will andere zum Müllsammeln motivieren

„Abfallheld“ von Košice will andere zum Müllsammeln motivieren

Er sammelt Abfall, denn er liebt die Natur. Und damit möchte er auch andere inspirieren. Unlängst wurde die Stadtverwaltung von Košice auf ihn aufmerksam und bot ihm an, ihn für das Müllsammeln zu bezahlen.

Jaro Stančák waren wilde Müllkippen in der Natur schon seit Langem ein Dorn im Auge. Deshalb hat er vor einem Jahr gemeinsam mit Freunden eine Bürgervereinigung gegründet. Deren Mitglieder sammeln von Plastikflaschen über Altreifen bis hin zu WC-Schalen alles, was Menschen in der Natur in und um Košice achtlos wegwerfen. So konnten sie bisher bereits mehr als 2.500 Säcke Müll sammeln.

Es geht darum, die Menschen zu motivieren und ihnen zu zeigen, was nicht in die Natur gehört.

Wild in und um ihre Heimatstadt deponierten Müll sammeln die Aktivisten auch auf Privatgrundstücken. Jaro Stančák sieht diese Tätigkeit nicht als Arbeit, sondern als Hobby. Einige Bürger von Košice haben aber bereits damit begonnen, als Dank Geldspenden auf das Konto der Bürgervereinigung zu überweisen.

Schon seit einigen Monaten kommen Spenden - von einer Dame 10 und von einem Herrn 20 Euro. Es geht uns nicht darum, Millionäre zu werden, sondern darum, mit dem Geld so viel Gutes wie möglich zu tun.

In Košice wird Jaro Stančák bereits der „Abfallheld" genannt. Dies hat auch der Bürgermeister der dortigen Altstadt, Igor Petrovčik, bemerkt. Er hat ihm kurzerhand einen Job angeboten:

Im Rahmen der Arbeitszeit nutzen wir seine Hilfe bei der Aufrechterhaltung der Sauberkeit, in unserem Stadtteil vor allem im Zusammenhang mit Grünflächen und Müllsammelplätzen.

Jaro Stančák konnte sein neues professionelles Engagement offenbar problemlos in seine bisherigen Aktivitäten integrieren:

Jeden Morgen tausche ich mit dem Bürgermeister Informationen darüber aus, wo ich gebraucht werde und was erledigt werden muss. Dabei kann jeder leicht selbst einen Beitrag leisten: Etwa können die Leute, wenn sie in den Wald spazieren gehen, einen Müllsack mitnehmen.

Bisher hat Stančák die gesammelten Abfälle mit seinem eigenen Auto zu den Müllsammelplätzen gefahren. Nun erledigen dies seine neuen Kollegen von der städtischen Müllabfuhr. In Zukunft möchte er über seine Webseite so viele Leute wie möglich dazu motivieren, selbst Verantwortung für eine saubere Stadt zu übernehmen und sich am Sammeln von Abfall zu beteiligen.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: RTVS

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