Der Schutz der Bienen soll in der Slowakei noch in diesem Jahr verbessert werden. Aktuell bereitet das Landwirtschaftsministerium eine Verordnung vor, die die Verwendung chemischer Substanzen in der Landwirtschaft strenger regulieren soll. Die slowakischen Imker erlebten 2020 eines der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte. Sie fordern bereits seit langem die Einrichtung von Blühstreifen. Umweltminister Ján Budaj (OĽaNO): „Unterdessen hat sich erneut offenbart, in welcher tiefen Krise die Imkerei steckt. Die Chemisierung der Landwirtschaft ist vernichtend. Nun naht gerade die nächste Saison, also erwarte ich, dass Herr Mičovský handeln wird."
Das Landwirtschaftsressort bereitet gerade eine Novelle der Verordnung zum Schutz der Bienen aus dem Jahr 2011 vor, die noch im Frühjahr dem Nationalrat vorgelegt werden soll. Landwirtschaftsminister Ján Mičovský (OĽaNO): „Wir sehen ein, dass ein gewisses Maß an Chemieeinsatz notwendig ist. Dieses Maß gilt es richtig einzustellen. Wenn man etwa zwei relativ ungefährliche Mittel zusammenmischt - was häufig gemacht wird - kommt es zu einem höheren Grad der Gefährlichkeit."
Die Imker fordern allerdings auch eine Erhöhung der Biodiversität der landwirtschafltichen Flächen. Laut dem Bienenzüchter Tomáš Blaškovič wäre es also auch wichtig, „verschiedene agrar- und umweltpolitische Schemen zu beschließen, um die Bienen und andere Bestäuber zu fördern, Streifen für Insekten zu bepflanzen, und so weiter. Das ist aber immer noch nicht geschehen."
Laut Landwirtschaftsminister Mičovský gebe es in der Slowakei aktuell etwas über 100 Hektar solcher Blühstreifen, in Zukunft könne er sich jedoch rund 15.000 Hektar vorstellen. Diese Veränderung soll die EU-Landwirtschaftspolitik mit den ab 2023 geltenden Ökoschemen bringen. Das Agrarressort will die slowakischen Landwirte auch dazu bewegen, ihre oft im EU-Vergleich größeren Felder in kleinere umzuwandeln. Außerdem sollen die Subventionen für landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Blühstreifen erhöht werden.
Quelle: RTVS