Im Rahmen des landesweiten freiwilligen Test-Screenings hat man bis Sonntag (24.1.2021) mehr als 1.800.000 Corona-Antigen-Tests durchgeführt. Das Screening findet zwischen 18. und 26. Januar statt und soll als eine Grundlage für weitere gezielte Tests in Gemeinden mit hohem Anteil positiver Ergebnisse dienen. Zwar ist die Teilnahme an den Tests freiwillig, ab dem 27. Januar werde man jedoch ohne negativen PCR- oder Antigentest weder zur Arbeit noch in die Natur dürfen.
Im Vergleich zu den Massentests von Anfang November 2020 gab es diesmal kaum längere Wartezeiten. Zum flüssigen Ablauf der Testverfahren trugen sowohl ein Reservierungssystem als auch weitere Smart-Lösungen bei. Insgesamt standen der Öffentlichkeit am Wochenende beinahe 3.800 Abnahmestellen zur Verfügung und allein am Samstag ließen sich fast 1.300.000 Slowaken auf das Coronavirus testen. Zufrieden mit diesen Zahlen zeigte sich Premier Igor Matovič (OĽaNO): „Der Anteil positiver Tests lag dabei bei 0,77 Prozent. Es sind tausende positiv getestete Menschen, von denen wir sonst nicht gewusst hätten. Ich bin sehr froh, dass die Menschen so zahlreich erschienen sind, denn es zeugt davon, dass sie sich der Notwendigkeit dieses Projekts bewusst sind."
Nicht überall scheint man allerdings von der Notwendigkeit der Massentests überzeugt zu sein. So etwa in den mittelslowakischen Ortschaften Ľubela und Liptovské Kľačany. Dort gab es am Samstag bei 517 getesteten Einwohnern nur drei positive Fälle. Der Bürgermeister von Liptovské Kľačany, Ján Hollý: „Im Bezug auf die epidemiologische Lage war eine flächendeckende Testung wahrscheinlich nicht nötig. Der Staat hat uns mehr oder weniger gezwungen, die Tests durchzuführen. Infizierte gibt es bei uns nicht viele, der Wert liegt sicherlich unter einem Prozent."
Andererseits konnte man mittels des Screenings neue Infektionsherde identifizieren, wie etwa jenen in einer Roma-Gemeinschaft im südslowakischen Dunajská Streda, wo der Anteil positiver Tests bei 2,3 Prozent lag. Die Region gehört in den letzten Tagen zu den drei am meisten vom Coronavirus betroffenen Gebieten des Landes. Langsam verbessert sich die Lage wiederum in Nitra, wo sie in den letzten zwei Wochen am kritischsten war. Bei den Massentests waren dort am Samstag 0,7 Prozent der Getesteten positiv.
Quelle: RTVS