Die slowakische Regierung hat vor den Feiertagen die antiepidemischen Maßnahmen verschärft. Vom 19. Dezember bis zum 10. Januar gilt im Land der sogenannte Lockdown. Alle Betriebsstellen mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Drogerien, Apotheken, Augenoptikern, Banken, Reparaturwerkstätten und Tankstellen werden geschlossen. Die Ausgangssperre tritt am 19.12. um 05:00 Uhr in Kraft, wobei bestimmte Ausnahmen gelten: Man darf in Geschäften Nötiges für den täglichen Bedarf besorgen, in die Arbeit oder in den Ort der Ausübung der unternehmerischen Tätigkeit fahren. Die Arbeitgeber sollen aber in möglichst hohem Maß die Arbeit im Home-Office ermöglichen. Es ist erlaubt, zum Arzt, in die Apotheke, zum Testen oder zum Sport in der Natur auszugehen. Es gibt noch Ausnahmen in Bezug zur Fürsorge um nahe Personen, Trauungen, oder Begräbnisse. Auch Reisen zum Erholungsaufenthalt im Kreis der nächsten Familie oder ins Ausland sind erlaubt. Heilige Messen sind in Abhängigkeit von der Situation in einzelnen Regionen möglich, worüber regionale Hygieniker entscheiden sollen. Private Treffen sind erlaubt zwischen höchstens zwei Haushalten, die eine sogenannte Blase bilden werden.
Die Regierung appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen und bezeichnet die Situation in der Slowakei als außerordentlich ernst. Laut Gesundheitsminister Marek Krajčí (OĽaNO) gebe es zwar zu viele Ausnahmen bei der Ausgangssperre, es wäre jedoch zu anspruchsvoll, an Weihnachten noch härtere Maßnahmen einzuführen. Ihm zufolge seien aber gerade die Feiertage sehr gefährlich hinsichtlich der Ausbreitung des Virus. Es sei daher sehr wichtig, die Anordnung über das Treffen im Rahmen von höchstens zwei Haushalten einzuhalten. Wenn sich die Öffentlichkeit an die Regeln hält, könne dies die weitere Infektionsausbreitung deutlich einschränken. Der Ressortchef bezog sich dabei auf die Zahlen vom Dienstag (15.12.), als nach etwa 60.000 Tests rund 8.000 positive Fälle verzeichnet wurden - ein neuer Höchstwert in der Slowakei. Laut Analysen könne man erwarten, dass davon etwa 520 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden müssen und über 100 Menschen sterben, warnt Krajčí. Auch deswegen sei er froh, dass die Ausgangssperre schon am letzten Wochenende vor Weihnachten gelten wird, wo sonst üblicherweise die Einkaufszentren immer überfüllt sind.
Quelle: TASR