Die Mittelschüler und die Fünft- bis Neuntklässler an Grundschulen werden vorerst nicht die Bänke drücken. Der Plan, den das Bildungsressort zusammen mit dem Städte- und Gemeindebund der Slowakei (ZMOS) und der Union der slowakischen Städte (ÚMS) entwickelte, konnte den zentralen Krisenstab am Dienstag nicht überzeugen. Wie Innenminister Roman Mikulec (OĽANO) informierte, müsse der Chef des Schulressorts Branislav Gröhling (SaS) den Plan überarbeiten.
Laut Gesundheitsminister Marek Krajčí (OĽANO) habe das Bildungsressort seine Aufgabe nicht ausreichend erfüllt. Dieses sollte einen Vorschlag liefern, wie man Eltern und Kinder testen solle, damit sie wieder die Schule besuchen dürften. Krajčí habe erwartet, dass der Schulminister Gesundheitskräfte finde, die bei den Tests helfen würden. Jedoch könne das Bildungsministerium mit dem Gesundheitspersonal keine Verträge schließen, reagierte Branislav Gröhling.
"Wir brauchen eine Mitwirkung mehrerer Ministerien. Ich glaube daran, dass sie nach dieser Besprechung kooperieren werden und dass wir die Verordnungen oder Gesetze ändern und anschließend einen Vorschlag erarbeiten werden können."
Branislav Gröhling will einen neuen, insgesamt bereits dritten Fahrplan für die Rückkehr von Kindern und Jugendlichen in die Schulen bis zum 23. Dezember vorstellen. Er setzt voraus, dass die Kinder am achten Januar wieder in den Schulen lernen könnten.
Wie der Gesundheitsminister erklärte, sei die epidemiologische Situation bezüglich Covid-19 im Land nicht allzu günstig. In dieser Situation würden eine Lockerung der Corona-Regeln und die Öffnung der Schulen bedeuten, dass sich der negative Trend, den man nun deutlich sehe, bedrohlich entwickeln würde.
Die Vertreter der slowakischen Städte und Gemeinden betonen, dass die Tests als eine erfolgreiche Voraussetzung für die Rückkehr von Kindern und Jugendlichen in die Schulen nicht freiwillig sein dürften. Sollten sie verpflichtend sein, müsste die Regierung, und nicht die Träger oder Schuldirektoren darüber entscheiden. Das Problem sei dabei aber nicht die Vorbereitung der Träger, sondern die Bereitschaft der Eltern, sich testen zu lassen, sagt der Präsident der Städteunion, Richard Rybníček.
"Laut Epidemiologen müsste jede Schule eine Testteilnahme von mindestens 70 Prozent erreichen, um geöffnet werden zu können. Wir haben Informationen, dass die Eltern und Kinder nicht bereit sind, sich in Massen freiwillig testen zu lassen. Der Prozentsatz liegt bei 20 bis 50 Prozent. Die Bedingung der Epidemiologen würde also im ganzen Land nicht erfüllt werden und die Tests wären wohl nicht sinnvoll."
Die Fünft- bis Neuntklässler an Grundschulen sowie die Mittelschüler lernen seit dem 26. Oktober im Fernunterricht. Geöffnet sind Kindergärten und Klassen für kleinere Kinder in Grundschulen. Die Bänke können auch sozial benachteiligte Schüler in Kleingruppen drücken.
Quelle: TASR