Gedenktage zum Prager Frühling vorgeschlagen

Gedenktage zum Prager Frühling vorgeschlagen

Die Liste der Gedenktage in der Slowakei könnte bald um zwei weitere ergänzt werden, die mit dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die damalige Tschechoslowakei verbunden sind. Die Koalitionspartei OĽaNO schlägt vor, dass der 21. August als Tag der Opfer der Besatzung und der 21. Juni als Tag des Abzugs der Besatzungstruppen zu Gedenktagen werden sollen. Am Donnerstag (20.8.) stellten die Parlamentsabgeordnete Anna Remiášová und der Umweltminister Ján Budaj (beide OĽANO) den Vorschlag vor. Neben Staatsfeiertagen und arbeitsfreien Tagen hat die Slowakei 18 Gedenktage. Sie erinnern an historische Jahrestage und Opfer unterschiedlicher Tragödien, so etwa zuletzt am Tag der Opfer der Bergwerksunglücke.

Am 21. August 1968 wurde die damalige ČSSR von Truppen des Warschauer Paktes überfallen. Rumänien beteiligte sich demonstrativ nicht an der Invasion und auch die damalige DDR nahm nicht aktiv an der Besatzung teil. Etwa eine halbe Million Soldaten der Sowjetunion, Polens, Ungarns und Bulgariens sollten den angeblich gefährdeten Sozialismus im Land retten. Danach folgten die Jahre der sogenannten Normalisierung, die viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. So endete der bei allen demokratieliebenden Menschen willkommene Prager Frühling, dessen Hauptfigur der slowakische Reformkommunist Alexander Dubček war. Der sogenannte zeitweilige Aufenthalt der Sowjetarmee auf dem Staatsgebiet der Tschechoslowakei dauerte 23 Jahre, der letzte Militärvertreter verließ das Land am 21. Juni 1991. Beginn und Beendigung der Besatzung sollten laut der Abgeordneten Anna Remiášová zu Gedenktagen werden: „So können wir allen Slowaken Ehre erweisen, die mit ganzer Kraft dafür gekämpft haben, dass die Freiheit in die Slowakei zurückkehrte."

Diese Initiative ist nicht neu. Der jetzige Umweltminister Ján Budaj hatte den Vorschlag schon in der letzten Wahlperiode wiederholt eingebracht, bislang jedoch ohne Erfolg. Nun hofft er, dass es angesichts der neuen politischen Verhältnisse in der Slowakei gelingt: Über den Vorschlag wurde bereits in den einzelnen Fraktionen beim letzten Koalitionsrat diskutiert."

Den 21. August dann auch zum Staatsfeiertag zu erklären, planen die Koalitionspartner jedoch nicht. Ein solcher Schritt würde eine gesellschaftliche Diskussion und eine Neubewertung der jetzigen Liste der Staatsfeiertage erfordern.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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