Verteilung von Corona-Hilfsgeldern startet über Online-Portal

Verteilung von Corona-Hilfsgeldern startet über Online-Portal

Das Regierungsamt hat ein Onlineportal zur Verteilung der Mittel aus dem Fond für gegenseitige Hilfe gestartet. Jeder Bewerber kann dort nun seinen Antrag registrieren. Wird dieser gebilligt und auf dem Portal veröffentlicht, bekommt der Antragsteller die ersten 200 Euro. Wieviel Geld er später erhält, hängt davon ab, wieviel ihm die Öffentlichkeit spendet. Aus dem Fonds dürfen höchstens 1.000 Euro ausgezahlt werden.

Die Glaubwürdigkeit des Antrags müssen unabhängige Prüfer bestätigen, wobei das Regierungsamt dabei mit der Non-Profit-Organisation Ľudia ľuďom (Menschen für Menschen) kooperiert. Deren Direktor Roland Kyška: „Unabhängige Prüfer sind Teil des Portals ludialudom.sk. Gewöhnlich sind es Persönlichkeiten aus den Regionen, wie zum Beispiel Gemeindevorsteher, kommunale Abgeordnete, Aktivisten oder Priester. Der Antragsteller kann von Anfang an Spenden von der breiten Öffentlichkeit empfangen. Der Fond für gegenseitige Hilfe wird sie dann wie folgt multiplizieren: Für jeden gespendeten Euro wird der Fond einen weiteren beitragen. Wir werden natürlich die Spender beobachten, denn wir wollen vermeiden, dass die Antragteller sich selbst beschenken, um den gleichen Betrag vom Regierungsamt zu erhalten."

Der Fonds für gegenseitige Hilfe wurde im April von der slowakischen Regierung als transparentes Konto eingerichtet, auf das Regierungsmitglieder und Privatpersonen Spenden überweisen können. Aktuell befinden sich darauf mehr als 680.000 Euro, darunter eine halbe Million, die vom Papierindustriellen Milan Fiľo beigesteuert wurde. Auch Premier Igor Matovič (OĽaNO) hat damals genauso wie einige Minister versprochen, er werde sein gesamtes Gehalt auf dieses Konto überweisen, bis die Slowakei das Coronavirus besiegt. Sein Versprechen hat der Regierungschef bisher allerdings nur für den Monat April gehalten. Das Regierungsamt wolle mit dem Fonds Menschen unterstützen, die von der Corona-Krise getroffen wurden und bisher ohne Hilfe blieben, sagt dessen Leiter Július Jakab.

„Wir hatten zwei Möglichkeiten: Entweder wir verteilen das Geld still und leise am Regierungsamt und entscheiden, wem wir es zuteilen. Oder wir sprechen Menschen an, die Erfahrung mit Solidarität haben und ermöglichen ihnen, das Geld so zu verteilen, wie sie dies machen würden. Der Fonds startet zur Zeit der zweiten Welle der Corona-Krise. Die Menschen sind noch von der ersten Welle erschöpft - auch finanziell, weil ihre Rücklagen zurückgegangen sind. Umso mehr werden sie jetzt Hilfe aus diesem Fonds oder vom Staat brauchen."

Quelle: TASR

Marika Antašová, Foto: SITA

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