Vor 140 Jahren wurde Milan Rastislav Štefánik in der westslowakischen Gemeinde Košariská geboren. Der Sohn des dortigen evangelischen Pfarrers trat in die slowakische Geschichte sowohl als Astronom, Soldat und Fliegergeneral als auch als Politiker und Diplomat ein. Zu seinen größten Verdiensten überhaupt zählen diplomatische Schritte, die zur Entstehung des ersten gemeinsamen Staates der Tschechen und Slowaken führten. Štefánik starb kurz nach der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik am 4. Mai 1919 bei einem Flugzeugabsturz nahe Bratislava. Heute, am 21. Juli, wird in seiner Geburtsgemeinde eine Gedenkfeier abgehalten.
Die Corona-Krise ging an den Vorbereitungen der Feierlichkeiten nicht spurlos vorbei. Das Programm hätte ursprünglich einige Tage dauern sollen, doch die Antipandemie-Maßnahmen stehen nun im Vordergrund. Was von dem geplanten reichen Programm übriggeblieben ist, sagt Miroslav Ragač vom Kulturministerium: „Die gesamte Gedenkfeier wird eher symbolisch vor seinem Geburtshaus in Košariská sowie in der hiesigen Kirche, wo er getauft wurde, stattfinden. Es sind ja die Orte, wo er zur Welt kam und seine Kindheit verbrachte. Von hier aus ist er in die Welt hinausgezogen."
Die Feierlichkeiten wurden am Vormittag mit einem Gedenkgottesdienst eröffnet und anschließend mit einer feierlichen Versammlung fortgesetzt. Unter den Gästen war Präsidentin Zuzana Čaputová zusammen mit den anderen wichtigsten Staatsvertretern. Die Anwesenden konnten sich in der evangelischen Kirche die Ausstellung unter dem Titel „Reflexionen über die Heimat" anschauen. Diese wurde von den Mitarbeitern des Milan-Rastislav-Štefánik-Museums vorbereitet. Dazu Museumsleiterin Alena Petráková: „Die Ausstellung präsentiert Štefánik und seine Beziehung zum Heimatsland. Als Grundlage dienten dabei die Sammlungen, die erhalten blieben. Dazu gehören Gegenstände, welche er auf Reisen immer mit sich nahm - zum Beispiel, als er seine Studienreise nach Prag oder seine professionelle Laufbahn in Paris angetreten hat."
Zum Schluss der Feierlichkeiten wird eine literarisch-musikalische Komposition aufgeführt, die einen charakteristischen Namen trägt: „Glauben - lieben - arbeiten!" Dies ist als das Lebensmotto von Milan Rastislav Štefánik bekannt. Interessant für Sommertouristen, die die tschechische Hauptstadt besuchen wollen: Im Nationalmuseum in Prag gibt es eine Ausstellung unter dem Titel „Milan Rastislav Štefánik - General und Befreier". Im Juli und August werden im neuen Gebäude im Museumkomplex seine Uniformen bzw. Kleidungsstücke, Büsten, Fotografien und andere Exponate ausgestellt.
Quelle: RTVS