Es ist notwendig, dass sich nach der Coronavirus-Pandemie Europa als Ganzes zusammenreißt, sagte der slowakische Außenminister Ivan Korčok am Dienstag in Budapest nach einem Treffen mit dem tschechischen Außenminister Tomáš Petříček, dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó, dem österreichischen Außenminister Alexander Schallenberg und dem slowenischen Diplomatiechef Anže Logar.
Korčok zufolge wollen die Slowakei, Österreich, Ungarn, Tschechien und Slowenien möglichst viel für ihre Länder erkämpfen. Sie dürften dabei jedoch nicht nur „ein Stück vom Kuchen" nach Hause bringen, denn letztendlich bräuchten alle ein Europa, das sich als Ganzes zusammenreiße. Die gesamte europäische Wirtschaft müsse wachsen, weil alle Volkswirtschaften exportorientiert seien, betonte Korčok auf einer gemeinsamen Pressekonferenz: „Diese Gruppe ist keine formelle Gruppierung, sondern eine Gruppierung von Vernunft und Verantwortung. Ich meine die Verantwortung gegenüber unseren Bürgern, weil wir sehr koordiniert handeln mussten, damit wir die Grenzen schrittweise öffnen konnten. Ich stimme jedoch meinen Kollegen zu, dass wir immer noch nicht gewonnen haben. Die Zahl der Infizierten in einigen Ländern nimmt immer noch zu. Daher ist es notwendig, einzelne Länder täglich zu bewerten und erneut zu reagieren."
Korčok bezeichnete die Verhandlungen der fünf mitteleuropäischen Länder als unersetzliche Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit. Er sagte: „Wir haben auch über die Welt nach Covid gesprochen, und es ist absolut notwendig, alles zu tun, um unsere Volkswirtschaften zu retten und wiederaufzubauen. Jedes der hier anwesenden Länder hat bei den bevorstehenden schwierigen Verhandlungen über die finanzielle Perspektive seine eigenen Interessen. Aber der Beweis dafür, dass es unterschiedliche Interessen gibt, ist gerade die Zusammensetzung dieser Gruppe. Wir haben hier den österreichischen Außenminister Alexander Schallenberg, von dem bekannt ist, dass er andere Ansichten hat. Andere Ansichten bedeuten jedoch keine Hindernisse. Und ich halte es für eine äußerst wichtige Botschaft, dass wir trotz unserer unterschiedlichen Positionen, die wir bei diesen schwierigen Verhandlungen vertreten, miteinander kommunizieren."
Österreich und seine östlichen Nachbarn haben seit dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie mehrere virtuelle Beratungen durchgeführt. Diese Verhandlungen seien erfolgreich gewesen und hätten zum Schutz der Gesundheit beigetragen, sagte Szijjártó. Laut ihm hätten sich die mitteleuropäischen Länder erfolgreich gegen die Ausbreitung der Krankheit geschützt, was zur Entscheidung geführt habe, die Zusammenarbeit dieser Formation fortzusetzen. Wie der ungarische Chefdiplomat weiter erklärte, müssten die finanziellen Mittel der EU für den bevorstehenden Siebenjahreszyklus gerecht verteilt werden.
Der österreichische Außenminister Schallenberg bestätigte die Worte seines ungarischen Partners über die Notwendigkeit einer fairen Verteilung der Ressourcen der EU und fügte hinzu, dass die Kreditquote auf einem angemessenen Niveau gehalten werden solle.
Quelle: TASR