Mangel an Schulpsychologen

Mangel an Schulpsychologen

In einer Reaktion auf den tragischen Anschlag auf die Schule in Vrútky plant das Schulministerium, einen höheren Fokus auf die Prävention von Amokläufen zu legen. Am vergangenen Mittwoch (11.06.) ist ein 22-jähriger, mit einem Messer bewaffneter Mann in seine ehemalige Schule eingedrungen und hat zwei Menschen erstochen, fünf weitere wurden verletzt. Auf der Flucht wurde er von der Polizei erschossen. In der Slowakei handelt es sich um die erste Tat solchen Ausmaßes in einer Schule. Dennoch wolle das Bildungsministerium die Lehrkräfte für einen ähnlichen Vorfall in der Zukunft besser vorbereiten. Geht es nach dem Chef des Bildungsressorts, Branislav Gröhling (SaS), sollen vorerst mehr als 8.000 Lehrer im Rahmen des Projekts „Teachers" eine zusätzliche Sicherheitsschulung absolvieren. Auf dem Tisch liegen auch weitere Maßnahmen, die man landesweit in Schulen einzuführen erwägt, wie etwa Alarmsysteme oder ein Sicherheitsdienst in deren Eingangsbereich. Vor allem fehlt es jedoch an Schulpsychologen, die eventuell einen Amoklauf verhindern könnten. Nur 14 Prozent aller Grund- und 18 Prozent sämtlicher Mittelschulen haben einen Schulpsychologen. Laut Gröhling sei es an der Zeit, diesen Zustand zumindest schrittweise zu verbessern: „Wir werden Finanzmittel bereitstellen, damit die Schulen ihre Kapazitäten für psychologische Betreuung verstärken können. Es wird jedoch nicht in diesem oder dem kommenden Schuljahr passieren, sondern in den folgenden Jahren."

Das Motiv des Täters in Vrútky ist unklar, es wurde auch nicht bestätigt, dass er ein Opfer von Schikanen während seiner Schulzeit gewesen wäre. Eine frühzeitige Erkennung eines Problems hätte jedoch auch hier eventuell helfen können. Und dafür brauche man mehr Psychologen, meint Premier Igor Matovič: „Wir sollten jenen Menschen, die psychisch krank sind, helfen. Sie sollen keine Angst haben, einen Arzt aufzusuchen. Man muss mehr in diesen Bereich investieren."

Weder das Bildungs- noch das Innenministerium wollen aufgrund der Tragödie in Vrútky Gesetzesänderungen vornehmen, da der gegenwärtige gesetzliche Rahmen laut der Chefs beider Ressorts ausreichend sei.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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