Die Corona-Forschung in der Slowakei bekommt eine Finanzspritze vom Staat. Die Regierung hat für diesen Zweck acht Millionen Euro bereitgestellt. Um die Fördergelder können sich nicht nur Universitäten oder die Slowakische Akademie der Wissenschaften bewerben, sondern auch einzelne Privatfirmen. So etwa das Team rund um den Biochemiker Pavol Čekan, das vor kurzem einen verlässlichen Coronavirus-Test entwickelt hatte. Die Fördergelder würde die Forschergruppe in die Entwicklung eines Testverfahrens investieren, das eine einfache Diagnostik ermöglichen könnte, sodass man in jeder Arztpraxis schnell etwa eine Grippe- von einer Covid-Erkrankung unterscheiden könnte. Das Verfahren befindet sich bereits in der Testphase, erklärt Čekan: „Man erwärmt einfach die Probe in einer speziellen Lösung auf 65°C. Falls sie positiv ist, wird sie gelb, sonst bleibt sie rot. Man kann das Testergebnis sofort mit bloßem Auge sehen und für die Diagnose werden keine weiteren zusätzlichen Geräte gebraucht."
Im ostslowakischen Košice arbeiten Experten am Institut für Materialforschung an der Herstellung von Nanofasern, die die Atemschutzfilter undurchlässig für Viren und Bakterien machen können. Sie sowie weitere Forscherteams werden sich um die bereitgestellten Fördergelder bewerben. Darunter auch die größte Bildungsstätte des Landes, die Comenius-Universität in Bratislava. Deren Prorektor Jozef Masarik zufolge, werden die Universitätsforscher den Fokus auf den genetischen Code des Coronavirus richten: „Wir wissen bereits, dass manche Menschen anfälliger für einen schweren Verlauf der Erkrankung sind. Wir wollen nun feststellen, was passiert, wenn sich das Virus verändert, welche Bevölkerungsgruppen davon möglicherweise betroffen werden könnten."
Die acht Millionen Euro schwere Förderung wird in diesem und im kommenden Jahr auf 20 ausgewählte Projekte aufgeteilt. Bis Ende Juli will die dafür zuständige staatliche Agentur für die Förderung der Forschung entscheiden, welche genau es sein werden. Der Vorsitzende der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, Pavol Šajgalík, zeigt sich mit der relativ zügigen Vorgehensweise der Agentur zufrieden: „Wir schätzten es sehr, wie schnell die Fördermittel bereitgestellt worden sind. Von der Wissenschaft werden schnelle Resultate erwartet, man kann sich also keine Verzögerungen leisten."
Quelle: RTVS