Durchschnittlich verbraucht jeder Slowake pro Jahr 0,6 Kilogramm des traditionellen Schafskäses Bryndza. Für die Herstellung dieser Menge werden ca. 2,3 Liter Schafsmilch benötigt. Die reichhaltige Vegetation und vielfältige Zusammensetzung der Kräuter auf den slowakischen Weiden wirkt sich nachweislich günstig auf die Zusammensetzung der Schafsmilch aus. Der aus ihr gewonnene Bryndza ist nicht nur schmackhaft, sondern auch gesundheitsfördernd und wird auch das slowakische weiße Gold genannt. Ein Gramm des Käses enthält mehr als eine Milliarde lebender probiotischer Kulturen von mehr als zwanzig Arten Milchsäurebakterien. Er schützt vor onkologischen Erkrankungen und Osteoporose, bekämpft Zivilisationskrankheiten wie Neurodermitis, allergische Rhinitis, Asthma, Diabetes und Multiple Sklerose und hat sich auch bei der Vorbeugung von Darmkrebs, Allergien oder bei der Stärkung des Immunsystems bewährt. Aufgrund seiner positiven Wirkung auf das Immunsystem kann Bryndza auch eine wichtige Rolle bei der Prävention im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie spielen. Das Landwirtschaftsministerium empfiehlt daher, den Verbrauch dieses funktionellen Lebensmittels zu erhöhen und zugleich die Herkunft und Zusammensetzung zu überwachen. Die Lebensmittel-Expertin Janka Koreňová vom Landwirtschafts- und Lebensmittelzentrum erläutert:
"Bryndza war eines der ersten Produkte der Slowakei mit dem Europäische Qualitätssiegel. Es geht um die normgerechte Qualität des Produkts und dessen Standardisierung hinsichtlich der Unterscheidungsmerkmale bei Geschmack, Geruch und Aussehen, die auch chemisch erfasst werden."
"Slovenská bryndza" hat eine von der EU zugelassene geschützte geografische Angabe und kann nur aus in der Slowakei gewonnener Milch hergestellt werden. Er darf auch aus einer Mischung von Schafs- und Kuhmilch sein, muss aber mindestens 50% Schafskäse enthalten. In der Slowakei werden aktuell fast 330.000 Schafe gezüchtet, die jährlich rund 13.500 Tonnen Schafsmilch produzieren. Die Jahresproduktion von Bryndza beträgt ca. 4.000 Tonnen.
Quelle: TASR, RTVS