Zu Ehren des Buchsammlers und Verbreiters slowakischer Bücher und Kalender, Matej Hrebenda, wird der März in der Slowakei als der Monat des Buches gefeiert. Und im März wird auch die „Woche der slowakischen Bibliotheken" veranstaltet. Die diesjährige findet in dieser Woche, vom 2. bis zum 8. März, statt. Die feierliche Eröffnung der landesweiten Veranstaltung fand im Königssaal des Schloss Zvolen statt. Ziel des Projektes ist es, die Rolle der Bibliotheken als bedeutende Kultur- und Bildungseinrichtungen hervorzuheben sowie auf deren unverzichtbaren Platz in der Gesellschaft auch im digitalen Zeitalter hinzuweisen. Der Veranstaltung mit dem Motto „Bibliotheken für alle" schließen sich bereits zum 21. Mal zahlreiche Bibliotheken an. Es handelt sich wirklich um alle Typen von Bibliotheken - von kleinen Gemeindebibliotheken, über größere Stadt-, Bezirks- und Kreisbibliotheken, bis hin zu den größten akademischen, wissenschaftlichen und Spezialbibliotheken.
Die feierliche Eröffnung der Veranstaltung wurde mit der Verleihung eines Jahrespreises verbunden, den die Slowakische Bibliotheken-Assoziation erteilt. Der diesjährige Preis SAKAČIK wurde der Jugendbibliothek der Stadt Košice verliehen. Ausgezeichnet wurde sie für das Projekt „Lesestoff für Kinder im Krankenhaus". Dabei will man Bücher dorthin bringen, wo sie normalerweise nicht verfügbar sind, wie etwa in Kinderkliniken und besonders in die Krebsabteilungen.
„Bibliotheken als Institutionen haben für jede entwickelte Gesellschaft in der Welt eine große Bedeutung."sagt die Generaldirektorin der Universitätsbibliothek in Bratislava Silvia Stasselová und setzt fort:„Wir als Bibliothekare nehmen nämlich an der Bildung nachfolgender Generationen teil, die eines Tages dieses Land führen werden. Und es ist uns natürlich nicht egal, welche Beziehung sie zur Kultur, zum Kulturerbe haben werden."
Manche Bibliotheken setzen aber innerhalb dieser Woche eine freundliche Geste, die bei den Lesern gut ankommt. Vergesslichen Lesern werden nämlich Verzugsgebühren und Mahnkosten erlassen.
Viele Bibliotheken müssen sich jedoch mit unzureichenden Finanzen zum Bücherankauf, nicht adäquaten Räumlichkeiten, aber auch mit Mangel an qualifizierten Mitarbeitern auseinandersetzen. Auch deswegen nimmt die Zahl der öffentlichen Bibliotheken seit dem Jahr 2006 ständig ab. Diese Tendenz erklärt Emília Antolíková, Leiterin der Kulturabteilung der Selbstverwaltungsregion Prešov:„Unserer Meinung nach ist es besser, wenn es weniger, dafür aber gute Bibliotheken gibt. Wir möchten, dass es lebendige Bibliotheken und nicht bloß Bücherspeicher sind."
Es ist eine Tradition, dass die Woche der slowakischen Bibliotheken in einer „Nacht mit Andersen" gipfelt. Diese findet jedoch erst am 27. März statt. An diesem Tag können die jüngsten Leser eine Nacht in einer Bibliothek verbringen. Es werden Märchen gelesen und vorgelesen und die Kinder wetteifern in Literaturwettbewerben, wählen das beste Buch des vergangenen Jahres aus und treffen sich mit ihren Lieblingsautoren.
Quelle: TASR