Aus für Käfighaltung in der Slowakei bis 2030

Aus für Käfighaltung in der Slowakei bis 2030

Die Geflügelzucht steht in der Slowakei vor einem Umbruch. Bis 2030 sollen sämtliche Betriebe auf Käfighaltung verzichten und auf Boden- oder Freilandhaltung umsteigen. Die konventionelle Käfighaltung ist seit 2012 in der gesamten Europäischen Union verboten, erlaubt sind seitdem lediglich die ausgestalteten Käfige, die den Legehennen ein höheres Platzangebot sowie einen Scharrbereich, Sitzstangen und Nester bieten. Für bessere Lebensbedingungen der gezüchteten Tiere setzen sich bereits langfristig die Tierschützer ein, in den letzten Jahren werden sie dabei jedoch auch von großen Supermarktketten unterstützt. Denn Eier aus Boden- oder der Freilandhaltung haben unter Kunden manchmal den Ruf einer qualitativ hochwertigeren Alternative zu jenen aus Käfighaltung. Die Züchter betonen hierbei allerdings, dass die Qualität der Eier fast ausschließlich vom Futter abhängig sei, nicht von der Art der Haltung. Die Haltung von Legehennen in ausgestalteten Käfigen sei laut dem Direktor der Union der Geflügelzüchter, Daniel Molnár, die wirtschaftlich günstigste Variante. Man verzeichne die dabei den besten Ertrag und eine relativ niedrige Sterberate der Tiere. Die Käfighaltung habe außerdem insgesamt eine günstigere Ökobilanz als jedes andere System der Eierproduktion. Gegenwärtig stammen in der Slowakei rund 80 Prozent der Eier gerade aus der Haltung in ausgestalteten Käfigen. Gemäß der neulich unterzeichneten Vereinbarung zwischen der Union der Geflügelzüchter und dem Landwirtschaftsministerium soll sich dieser Zustand aber bis spätestens 2030 dramatisch ändern. Daniel Molnár zufolge sei der Umstieg auf Boden- und Freilandhaltung jedoch mit hohen Kosten verbunden: „Sollten wir auf die alternativen Haltungsformen umsteigen, so würde uns dies rund 40 Millionen Euro kosten. Da wir landesweit insgesamt rund drei Millionen Legehennen registrieren, handelt es sich um einen relativ hohen Betrag."

Die Geflügelzüchter erhielten seitens des Landwirtschaftsministeriums eine Zusage, dass sich der Staat mit Förderungen für den Umstieg beteiligen werde. Sollte dies jedoch in den kommenden Jahren nicht der Fall sein, würden die Kosten für die zumindest teilweise tierfreundlicheren Haltungsformen vor allem die Verbraucher tragen müssen. Außerdem scheint fraglich, ob sich auch die neue Regierung nach den Parlamentswahlen Ende Februar an die Vereinbarung halten wird.

Quelle: RTVS


Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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