In der Slowakei ist es bereits möglich, online einen Psychologen oder Psychiater zu suchen und zu konsultieren. Die Karte mit Kontakten in einzelnen Regionen des Landes veröffentlichte der Bürgerverein IPčko auf seinen Internetseiten. Aktuell beinhaltet das Verzeichnis rund 800 Fachleute aus der ganzen Slowakei im Bereich der psychischen Gesundheit. Unter
www.ipcko.sk
gibt es auch einen Online-Chat für Betroffene.
Der Verein bietet jungen Menschen psychologischen Beistand mittels verschiedener Online-Portale. Die meisten Anfragen, die geschulte Experten aus den Fächern Psychologie, Sozialarbeit und Spezialpädagogik beantworten, betreffen Bereiche wie Einsamkeitsgefühle, Partnerbeziehungen, Sexualität, Identität, häusliche und sexuelle Gewalt. Viele Jugendliche leiden auch unter Selbstverletzung, Anorexie oder kämpfen gar mit Selbstmordgedanken, informierte der Programmdirektor des Vereins und Psychologe Marek Madro. In diesem Jahr wurden ihm zufolge bereits 15.000 Menschen online beraten. In vielen Fällen interessieren sich die Jugendlichen für die Möglichkeit, zu einem Experten in ihrer Region auch direkt Kontakt aufzunehmen.
Aus Sicht der Psychologie befänden sich die jungen Menschen in ihrem schwierigsten Lebensabschnitt, sagt der Psychologe. Vielen Experten zufolge sei es ebenso eine Zeit, in der bei den Jugendlichen die meisten psychischen Probleme auftreten. Die jungen Menschen hätten aber noch keine ausreichenden Lebenserfahrungen, um allein mit diesen Schwierigkeiten umgehen zu können. Dies sei der Grund gewesen, um eine landesweite Experten-Karte zu verfassen, sagte Marek Madro. Er fügte hinzu, dass die Weihnachtszeit und das Jahresende für die psychologische Online-Beratung am schwierigsten seien und dass es die Betroffenen zugleich viel Kraft und Mut koste, nach Hilfe zu fragen.
Ziel des Bürgervereins IPčko ist es, die Karte nicht nur Jugendlichen, sondern allen Menschen, die unter seelischen Schmerzen leiden, zugänglich zu machen. Deshalb wird das Verzeichnis schrittweise um weitere Kontakte zu Experten und Krisenzentren ergänzt.
Quelle: TASR