Denkmal der demokratischen Revolution 1989 für Bratislava

Denkmal der demokratischen Revolution 1989 für Bratislava

Auf dem Platz der Freiheit in Bratislava soll nächstes Jahr ein Denkmal gebaut werden. Es wird „Denkmal der demokratischen Revolution 1989" heißen und gegenüber dem Gebäude des Regierungsamtes angebracht werden. Der Siegerentwurf, der von der Jury in einem anonymen öffentlichen Architekturwettbewerb ausgewählt wurde, soll an die Opfer der totalitären Ära erinnern. Die Architekten Emanuel Zatlukaj, Branislav Lackovič und Jakub Trajter haben für ihr Werk das Motiv der Fußstapfen der protestierenden Menschenmasse gewählt. Sie seien ein universelles Symbol des zivilen Widerstands, der sich nicht zurückzog, aber auch nicht der gewaltsamen Rache verfiel, weswegen die Revolution das Attribut „samten" bekam. Die Fußstapfen sollen an diejenigen erinnern, die es den Menschen nach vier Jahrzehnten totalitärer Herrschaft den politischen Wandel ermöglicht haben. Ján Budaj, eine der Leitfiguren der Samtenen Revolution, erklärt:

„Es wird ein Denkmal für alle Menschen sein, die die Gelegenheit hatten, den über 40 Jahre dauernden Kampf gegen die Totalität und die 140-jährigen Bemühungen der Slowakei, die öffentlichen Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, zu beenden. Die Fußabdrücke verweisen auf tausende von Studenten, die gegen das Gesetz verstoßen haben, weil sie trotz eines strikten Verbots auf dem Rasen standen, um zu hören und zu sehen, was auf dem Platz passiert. Dies sind die Spuren dieser Geschichte. Denn gerade der Platz der Freiheit, der damalige Gottwald-Platz, ist mit der ersten großen Studentendemonstration am 20. November 1989 verbunden, auf der sich die Bewegung Öffentlichkeit gegen Gewalt (VPN) vorstellte."

Die Tatsache, dass sich das Denkmal gegenüber dem Gebäude des Regierungsamtes befinden soll, soll ebenfalls ein starkes Symbol sein, sagt Eugen Gindl, der erste Chefredakteur der Tageszeitung Verejnosť (Öffentlichkeit) und einer der Initiatoren des Denkmals.

"Wir sollten als Bürger einer Demokratie dazu hier sein, aufzustehen, zu protestieren und Vorschläge vorzulegen, wenn uns das, was die Regierung und das Parlament verabschieden, nicht gefällt."

Der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo, hält den Fall der Totalität im Jahr 1989 für eines der wichtigsten Ereignisse der modernen slowakischen Geschichte. Er zeigte sich auch über die Initiative, ein Denkmal zu bauen, sehr erfreut. Nächstes Jahr soll die Hauptstadt eine öffentliche Ausschreibung veröffentlichen und auch die finanzielle Seite des Projektes gelöst werden. Die Stadt plant, einen Teil des Geldes aus ihrem Haushalt bereitzustellen und der Magistrat will zu diesem Zweck auch die Selbstverwaltungsregion Bratislava ansprechen. An der Finanzierung könnten sich auch die Bürger beteiligen. Das Denkmal soll bereits nächstes Jahr aufgestellt werden.

Quelle: TASR

Ľubica Tvarožková, Foto: Flickr/Rob Hurson

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