7,1 Millionen für Andy-Warhol-Museum in Medzilaborce

7,1 Millionen für Andy-Warhol-Museum in Medzilaborce

Dem Andy-Warhol-Museum für Moderne Kunst im nordostslowakischen Medzilaborce stehen radikale Veränderungen bevor. Die Regierung bewilligte eine Fördersumme in Höhe von über sieben Millionen Euro für eine umfassende Erneuerung. Warhols russinische Eltern namens Varhola stammen aus dem nahen Dorf Miková. Seit 1991 gibt es das Museum – das erste seiner Art weltweit. Ein zweites dem Pop-Art-Künstler gewidmetes wurde drei Jahre später in dessen amerikanischer Geburtsstadt Pittsburgh eröffnet.

Ursprünglich hatte schon vor der Wende John Warhola die Idee, der Tschechoslowakei Werke seines berühmten Bruders auszuleihen. Dazu der Direktor des Museums für Moderne Kunst, Martin Cubjak: „Da sich das Werk Warhols seinerzeit nicht gerade der besonderen Liebe des Regimes erfreute und niemand sich so richtig der Sache annehmen wollte, entstand die halb absurde Idee, zu versuchen, ein solches Museum gerade im kleinen entlegenen Medzilaborce zu gründen.“

Die Idee überlebte das sozialistische Regime, das Museum wurde gegründet – allerdings in Räumlichkeiten, die eigentlich nur für die Bedürfnisse eines kleinstädtischen Kulturhauses bestimmt waren. Noch einmal Direktor Cubjak: „Das Museum bekommt nun eine komplett andere Fassade mit robusten Lichtelementen, die das Erscheinungsbild des Gebäudes in tausenden Farbspiel-Variationen changieren lassen.“

Bisher ist die Ausstellung in drei Teile gegliedert. Der erste Teil zeigt Werke vom Bruder Andy Warhols, Paul, und dessen Sohn James. Paul Warhola war Amateur und sein Sohn James ist professioneller Künstler, der sich mit Kinderbuchillustrationen beschäftigt. Der zweite Teil besteht aus wertvollen authentischen Dokumenten und Requisiten, die die Herkunft von Andy Warhol belegen. Im dritten Teil sind 160 Werke des 1928 geborenen und 1987 in Manhattan gestorbenen Künstlers aus allen Schaffensperioden zu sehen. Das architektonische Konzept von Richard Kitta für das erneuerte Museum will das Werk Warhols reflektieren und dessen künstlerische Denkweise wiedergeben. Architektur, Design und Medienkunst sollen dann eine Einheit bilden.

Die Selbstverwaltungsregion Prešov wird das Vorhaben unterstützen. Mehr Werbung und Popularität auch im Ausland wünscht sich Kulturministerin Ľubica Laššáková: „Wer von den Touristen auf einem der internationalen Flughäfen, die durchaus auch Tore zu uns in die Slowakei sind, weiß denn überhaupt, dass es hierzulande eine derartige Rarität gibt?“

Selbstverwaltungsbezirk und Museumsleitung sind sich darin einig, dass nicht nur das Gebäude, sondern auch die Organisation und das Marketing auf ein völlig neues Level gebracht werden müssen. Die Umgestaltung des Museums soll in zwei Jahren fertig sein.

Quelle: RTVS, TASR

Kay Zeisberg; Foto: TASR

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