Der Freitag steht in der Slowakei ganz im Zeichen der Narzissen. Dieser Tag ist den Krebskranken, ihren Verwandten und der Prävention von onkologischen Erkrankungen gewidmet. Bereits zum 17. Mal findet in den Straßen eine öffentliche Spendensammlung statt, die von der Liga gegen Krebs organisiert wird.
Die Anzahl der Freiwilligen, die sich daran beteiligen, steigt von Jahr zu Jahr, sagt die geschäftsführende Direktorin der Liga Eva Kováčová.
„In den Straßen der Städte und Gemeinden stehen mehr als 16 Tausend Freiwillige bereit, die an einer gelben Narzisse zu erkennen sind. Sie haben Spendenboxen mit Identifizierungsnummern, einer Kennzeichnung des Innenministeriums und dem Datum der Sammlung. Jeder Spender bekommt von den Freiwilligen eine Narzisse – die Blume der Hoffnung.“
Laut der Liga gegen Krebs dauern die Vorbereitungen für den Tag der Narzissen mehrere Monate. Die Blumen werden ein halbes Jahr vorher in der Behindertenwerkstatt Kruh (Kreis) im westslowakischen Trnava hergestellt. Dieses Jahr entstanden über 1,2 Millionen Stück, an den Vorbereitungen nahmen mehr als 700 Organisatoren teil. Laut Kováčová handelt es sich jedoch nicht nur um eine Spendensammlung – der Tag habe auch eine tiefere Bedeutung.
„Wir bemühen uns, die Idee unter den Menschen zu verbreiten. Von den Patienten und anderen Besuchern unserer Zentren erhalten wir die Rückmeldung, dass der Tag der Narzissen für sie einen großen Wert besitzt. Sie sind sich dessen bewusst, dass die Menschen Solidarität mit ihnen zeigen. Dies gibt ihnen die Kraft, um ihr Leben zu kämpfen.“
Am Tag der Narzissen finden auch mehrere Veranstaltungen statt. Der Höhepunkt ist das Konzert der Dankbarkeit in Bratislava auf dem Eurovea-Platz. Dort kann man sich unter anderem an einem Stand über Krebsvorbeugung informieren. Neben der Sammlung in den Straßen kann man noch bis zum 20. April eine beliebige Summe auf das Konto der Liga überweisen, oder eine SMS an die Nummer 848 schicken. Für jede SMS werden zwei Euro gespendet. Wofür das gesammelte Geld benutzt wird, verrät Eva Kováčová:
„Im Laufe der 16 Jahre wurden insgesamt etwa 8,5 Millionen Euro gesammelt. Die Liga gegen Krebs verteilt das Geld in drei Bereichen. Wir unterstützen medizinische Forschungsprojekte –zum Beispiel die Stammzellenforschung. Dann fördern wir Krankenhäuser und andere Gesundheitsinstitutionen, wo mit unseren Finanzmitteln medizinische Geräte und andere Einrichtung gekauft werden. Der dritte Bereich ist die Prävention – die Erhöhung der Informiertheit der Menschen.“
Quelle: SITA, TA3