Vergissmeinnicht: Eine Frage, die Leben retten kann

Vergissmeinnicht: Eine Frage, die Leben retten kann

In den Straßen der Slowakei blühten wieder Vergissmeinnicht auf. Diese hellblaue Blume ist ein Symbol für die Spendensammlung „Dni nezábudiek" (Die Vergissmeinnicht-Tage). Junge Freiwillige informieren dabei die Menschen über geistige Probleme und bitten um Spenden, die Patienten zugutekommen.

In der Slowakei leidet etwa eine halbe Million Bewohner an psychischen Problemen. Im Vorjahr wurden hierzulande rund 5.000 Selbstmordversuche unternommen, 530 endeten tödlich. Keine Lust mehr zu leben, hatten vor allem ältere Menschen sowie vier Jugendliche. Der Leiter des Nationalen Zentrums für Gesundheitsinformationen Peter Blaškovitš erklärt:

„Bei den Selbstmordversuchen ist die Lage ein bisschen anders. Da verschiebt sich die Altersgrenze nach unten - auf ungefähr 25 bis 30 Jahre."

Das Leben kann manchmal eine alltägliche Frage retten: „Ako sa máš?" (Wie geht es dir?) Unter diesem Titel läuft auch die aktuelle Informationskampagne der Liga für geistige Gesundheit. Deren Leiter Martin Knut:

„Die Wortverbindung ,Wie geht es dir?´ ist heute eine leere Phrase, die jedoch einst große Bedeutung hatte. Mit dieser Kampagne möchten wir darauf aufmerksam machen: Es ist sehr wichtig, dem Anderen zuzuhören."

Dank der letzten Spendensammlung konnte die Liga nach 13 Jahren das Sorgentelefon Vergissmeinnicht wieder aufnehmen, das rund um die Uhr zur Verfügung steht. Martin Knut:

„Die Kummernummer ist seit drei Monaten in Betrieb. Die Operatoren sind voll ausgelastet. Interessant ist es, dass Montag der schwierigste Tag ist."

Die bereits 16. Sammlung der Vergissmeinnicht-Tage läuft bis Sonntag in über 50 Städten der Slowakei. Die Liga für geistige Gesundheit hat vor, den Erlös in den Regionen auch dort zu investieren. Die Gelder, die in Bratislava gespendet werden, fließen in den Betrieb der Kummernummer.

Quelle: RTVS

Marika Antašová, Foto: TASR

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