Am späten Samstagabend (28.9.) ist während eines Trainingseinsatzes ein Kampfjet unweit der westslowakischen Stadt Nitra abgestürzt. Dem Piloten war es vorzeitig gelungen, sich aus dem Flugzeug herauszukatapultieren. Er überlebte den Absturz und wurde ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand hat sich mittlerweile stabilisiert. Nun laufende Untersuchungen sollen die Ursache des Absturzes klären.
Im Rahmen des Trainingseinsatzes waren am Samstag um 20:10 Uhr zwei Kampfjets gestartet. Als sich das Wetter plötzlich stark verschlechterte, kehrten beide wieder zurück - in Richtung des Flughafens Sliač in der Mittelslowakei. Einem Flugzeug gelang es noch zu landen, das andere musste jedoch aufgrund des schlechten Wetters auf einen Flughafen in Bratislava ausweichen. Gegen 21:30 Uhr kam es etwa 10 Kilometer nördlich der westslowakischen Stadt Nitra zum Unglück. Das Flugzeug stürzte ab, der Pilot katapultierte sich aus dem Cockpit. Davor hatte er das Flugzeug verantwortungsbewusst noch so gelenkt, dass es abseits bewohnter Gebiete abstürzte. Eine anwesende Person half ihm, die Rettung zu rufen. Der Zustand des Piloten ist stabil.
Das Militärflugzeug begann nach dem Absturz zu brennen. Zwölf Feuerwehrleute waren am Löscheinsatz beteiligt. Verteidigungsminister Peter Gajdoš von der mitregierenden Slowakischen Nationalpartei bestätigte, dass das abgestürzte Flugzeug mit scharfer Munition beladen war. Anrainer äußerten, sie hätten nach dem Absturz Explosionen gehört. Derzeit bestünde aber keine Gefahr mehr, dass es zu weiteren Explosionen kommt, so Generalstabschef Daniel Zmenko.
Polizeiberichten zufolge hätte Treibstoffmangel der Grund für den Absturz sein können. Verteidigungsminister Gajdoš hat dies aber nicht bestätigt. Das havarierte Flugzeug soll nun, so der Minister, genau untersucht werden, um die Absturzursache ermitteln zu können.
In Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz äußerte sich Gajdoš zum Zustand der Militärgeräte in der Slowakei: „Dieses Ereignis hat mich wieder einmal davon überzeugt, dass es wirklich nötig ist, die Aufrüstung und Modernisierung der Streitkräfte voranzutreiben. Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass wir das Projekt der F-16-Flieger, also die Modernisierung der Luftstreitkräfte realisieren. Es ist notwendig so weiterzumachen, da die veraltete Technologie zu weiteren Unfällen führen kann."
Der Bestand der slowakischen Kampfjets ist tatsächlich sehr veraltet. Die in der Slowakei gebräuchlichen MiG-29-Flugzeuge wurden Anfang der 1970er Jahre in der Sowjetunion entwickelt. Die Regierung hat bereits Ersatz bestellt, und zwar amerikanische Kampfjets des Typs F-16. Diese sollen aber erst 2023 geliefert werden. Bis dahin ist die Slowakei noch auf die veralteten Flugzeuge angewiesen.
Quelle: TASR