Dank internationaler Zusammenarbeit können bei slowakischen Patienten heute weitaus früher innovative und bisher nur schwer zugängliche Behandlungsmethoden oder Medikamente zur Anwendung kommen. Das slowakische Gesundheitsministerium organisierte in Zusammenarbeit mit dem European Clinical Research Infrastructure Network ECRIN am Donnerstag in Bratislava eine internationale Konferenz zu diesem Thema. Ziel war es, den slowakischen Patienten den Zugang zur innovativen Behandlung von onkologischen, kardiovaskulären und anderen ernsten Erkrankungen zu erleichtern. Außerdem wollen die Organisatoren die biomedizinische Forschung auch durch die Entwicklung einer Biobank-Infrastruktur in der Slowakei stärken. Laut dem Kardiologen und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Košice, Daniel Pella seien für die Auswertung von allen Untersuchungen bei einem täglichen Durchschnitt von 20 Patienten etwa drei Milliarden Daten notwendig. Ihm zufolge sei es nötig, diese Daten systematisch in Biobanken zu bewahren. Informationen aus der Biobank in einem Land könnten dann auch in anderen Ländern für die Behandlung behilflich sein. Ziel dieses medizinischen Bereiches ist die Vorbeugung gegen vermeidbare Krankheiten und die Entwicklung neuer Medikamente gegen nicht vermeidbare Erkrankungen. ECRIN bereitet außerdem eine multidisziplinäre Kooperation vor, dank der ein Patient eine genau auf ihn abgestimmte Behandlung bekommen kann. Daniel Pella zufolge komme die heutige moderne Medizin ohne Kommunikation mit Fachleuten aus den Bereichen Naturwissenschaften, Technik und Informatik nicht zurecht: „Gerade ECRIN und die Vernetzung sollte dazu beitragen, dass alles, was ein menschliches Gehirn nicht aufnehmen kann, die Kooperation von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen sichert."
Die aktuelle Konferenz in Bratislava soll eine bessere Kooperation zwischen Universitätskrankenhäusern, medizinischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten sowie spezialisierten medizinischen Institutionen ermöglichen. Da eine innovative Behandlung oft sehr teuer ist, kann die internationale Zusammenarbeit auch Finanzeinsparungen für Gesundheitsversicherungsanstalten bringen. Im benachbarten Tschechien habe man im Vorjahr auf diese Weise über 600 Millionen Tschechische Kronen eingespart.
Quelle: TASR