Wissenschaftler des Jahres 2018

Wissenschaftler des Jahres 2018

Vladimír Zeleňák beschäftigt sich mit nanoporösen Materialien. Die werden beispielsweise in der Reinigung von Luft eingesetzt.

Diese Woche wurde er zum slowakischen Wissenschaftler des Jahres gekürt. Das Fachgebiet des Mitarbeiters der Naturwissenschaftlichen Fakultät an der Pavel Jozef Šafárik-Universität in Košice ist anorganische Chemie. Die könnte auch im Gesundheitswesen wichtige Errungenschaften bringen. Zwölf Jahre lang hat Vladimír Zeleňák sich damit beschäftigt, wie nanoporöse Materialien als Träger für Arzneimittel dienen können:

„Diese Materialien sind in der Lage, in ihre Strukturen Moleküle von Arzneimitteln aufzunehmen. Sie können sie dann an dem Ort freilassen, wo sie gewollt sind, so dass sie keine gesunden Organe oder Zellen beispielsweise beschädigen."

Den Preis vergeben das Zentrum für wissenschaftlich-technische Informationen, die Slowakische Akademie der Wissenschaften und der Verband der slowakischen wissenschaftlich-technischen Gesellschaften einmal jährlich in verschiedenen Kategorien. Eine Auszeichnung geht auch an junge Forscher. Dieses Jahr erhielt Matej Baláž den Nachwuchspreis. Er beschäftigt sich mit Mechanochemie.

Als Untersuchungsmaterial zog er Eierschalen heran und gewann daraus mechanische Kraft. Eierschalen sind das am meisten verbreitete natürliche Abfallprodukt. Der Prozess ist auch dadurch besonders, dass der Wissenschaftler keine Chemikalien oder extreme Temperaturen einsetzte. Im Alltag können seine Ergebnisse beispielsweise bei Streusalz Anwendung finden. Matej Baláž:

„Durch das Zermahlen der Schalen kann man markant die Aufnahmefähigkeit von giftigen Ionen im Abwasser etwa erhöhen und so Chlor von PVC beseitigen. Ich zermahle also beispielsweise die Schalen und der Kalk reagiert dann mit dem Chlor. So entsteht dann Chlorkalk und damit kann man im Winter streuen."

Nicht nur diese Auszeichnung soll bei jungen Menschen für mehr Interesse an den Naturwissenschaften sorgen. Bereits an den Grundschulen sollte Aufklärungsarbeit geleistet werden, meint der Vorsitzende der Slowakischen Akademie der Wissenschaften Pavol Šajgalík:

„Die Gesellschaft sollte stärker wahrnehmen, dass diese Menschen ihre enormen mentalen Fähigkeiten nutzen, um die Lebensqualität von uns gewöhnlichen Menschen zu verbessern."

Mitglied in der Jury war auch Maria Omastová von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Bratislava, die selbst den Preis schon einmal gewonnen hat. Die Slowakei belegt EU-weit den letzten Platz bei der Unterstützung von Wissenschaft und Technik. Darunter hätten die Wissenschaftler sehr zu leiden, verweist Maria Omastová.

„Wir erhalten beispielsweise wenig ERC-Projekte, das sind die, die von der Europäischen Union unterstützt werden. Da sind wir leider auf dem letzten Platz. Wir glauben fest daran, dass sich die Situation verbessern wird, wenn politische Schwerpunkte bei der Förderung der Wissenschaft gelegt werden."

Quelle: RTVS


Katrin Litschko, Foto: TASR

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