Preis für soziale Innovation: Großer Erfolg für die Slowakei

Preis für soziale Innovation: Großer Erfolg für die Slowakei

In Wien wurden die Auszeichnungen für soziale Innovationen verliehen. Slowakische Projekte verzeichneten Erfolge im Wettbewerb, an dem auch Innovatoren aus Österreich, Kroatien, Ungarn und Tschechien teilgenommen haben. Die prestigeträchtige Veranstaltung mit dem Titel „SozialMarie" fand am 1. Mai im ORF Radio-Kulturhaus in Wien statt. Das slowakische Projekt, welches unter allen eingereichten Bemühungen die größte Anerkennung erreichte, widmet sich der Arbeit mit Roma-Kindern. Die sogenannten „Omamas" arbeiten dabei vor allem in den östlichen Regionen der Slowakei. Alexandra Giňová, Omama aus der Gemeinde Zborov, erklärt: „Wir fördern die Motorik bei den Kindern, sowohl die Grobmotorik als auch das kognitive Denken. Wir lesen ihnen vor, wir unterrichten sie, wir machen mit ihnen alles Mögliche, was diese Kinder eben brauchen."

Eine weitere Omama, Denisa Pechová fügt hinzu: „Bei uns lasen die Kinder früher keine Bücher. Auch die Mütter sind begeistert. Sie sagten zu uns: Das ist ja toll, diese Kinderbücher! Manche Mütter lesen ihren Kindern jetzt selbst etwas vor, vor allem aber sind sie froh, dass ihre Kinder beizeiten das Lesen lernen."

Die Projektgründerin Wanda Moser-Heindl aus Österreich ist davon überzeugt, dass es viel Mut erfordert, sich sozial zu engagieren und dabei kreative und innovative Wege zu gehen. Sie erklärt auch die Idee hinter der Bezeichnung des Projekts - im Wiener Dialekt steht das Wort „Marie" für Geld. Es geht also darum, Geld in die Hand zu nehmen, um damit die Gesellschaft sozial weiterzuentwickeln. Im Heimatland des Preises legt man in letzter Zeit großes Augenmerk auf die Themenkomplexe Migration und Umweltschutz. Einige der Projekte befassten sich auch der Altenpflege oder mit der sexuellen Aufklärung für Jugendliche. Igor Kocian, SozialMarie-Koordinator für die Slowakei, erläutert: „In unserer Region, der Slowakei und Tschechien, ist die Sicherstellung von bezahlbarem Wohnraum für sozial Schwächere ein großes Problem. Kein Wunder, dass im letzten Jahr das tschechische Projekt ‚Housing First' gewonnen hat. Hierbei hat die Stadtverwaltung Brünn mit Erfolg versucht, obdachlosen Familien bezahlbaren Wohnraum in städtischen Häusern zur Verfügung zu stellen. Die Probleme einzelner Länder sind manchmal sehr ähnlich, manche allerdings auch unterschiedlich."

Den Publikumspreis in der Slowakei erhielt das Projekt „WhiteBikes" der Organisation Cyklokoalícia. Das Projekt zielt auf das Teilen von Fahrrädern ab und soll vor allem Studenten oder Bewohnern in ländlichen Gegenden zugutekommen

In diesem Jahr wurden insgesamt rund 200 Projektbewerbungen eingereicht. Für die Slowakei war das der erste Sieg in der Geschichte der Preisverleihung. Das beste Projekt wird mit 15.000 Euro prämiert. Das Geld dient dazu, erfolgreiche Konzepte weiterzuentwickeln.

Quelle: RTVS


Kay Zeisberg, Foto: sozialmarie.org

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