Ein Projekt zum Schutz der südslowakischen Salzwiesen hat es ins Finale der 15 besten Life+-Umweltschutzprojekte geschafft. Dabei kümmern sich Umweltschutzaktivisten und der staatliche Naturschutz gezielt um 15 Salz- und Treibsandwiesen.
Salzwiesen sind eigentlich typisch für Meeresküsten. Vereinzelt treten aber auch Binnensalzstellen auf. Die Salze stammen vor allem aus der Zeit, als ein Meer das heutige Mitteleuropa bedeckte. Wenn mehr Feuchtigkeit verdunstet, als Niederschlag fällt, trägt das Grundwasser zu einer Verlagerung des Salzes bei. So entstandene Salzwiesen findet man in der Slowakei nur im Süden. In der Vergangenheit sollen sie sich über 7000 Hektar erstreckt haben. Mit der Zeit hat sich ihre Größe auf weniger als ein Zehntel verringert. Umweltaktivisten und der Naturschutzbund wollen sich aber stärker für deren Schutz einsetzen. Pavol Littera vom Bratislavaer Naturschutzverband:
„Das hängt besonders damit zusammen, dass mehrere dutzend wertvolle Pflanzen und Lebewesen an sie gebunden sind. Viele von ihnen findet man nur dort. Das sind sehr schöne Orte, man muss sich aber um sie kümmern. Wir versuchen das zurückzubringen, was bislang gefehlt hat."
Die Salzwiesen sollten regelmäßig gemäht oder geweidet werden. Dies sei den Naturschützern zufolge in den letzten Jahren vernachlässigt worden. Sie arbeiten daher auch mit den Landwirten vor Ort zusammen. Bei der Salzwiese Síky bei Močenok setzt man beim Mähen auf tierische Helfer. Landwirtin Erika Szabová:
„Von Mai bis Oktober weiden hier die Schäfchen - je nach Wetter. Da reichen einhundert Schafe normalerweise aus und wenn nicht, dann mähen wir für gewöhnlich den einen oder anderen Teil."
Im Rahmen des Projektes wurden vier Gebiete mit Treibsand und elf Salzwiesen erneuert, vor allem in der Umgebung von Šaľa, Nové Zámky und Komárno. 2011 fingen die Naturschützer bereits an, die Gebiete von unerwünschten Trieben zu befreien und die salzige Erde freizulegen. Viera Šefferová vom Daphne-Institut für angewandte Ökologie:
„Die Erde wurde bis in eine Tiefe von etwa 20 Zentimetern abgetragen. So wurde die Salzschicht freigelegt und die Voraussetzungen für die salzliebenden Pflanzen geschaffen, die sehr kostbar sind."
Mitte Mai werden die Ergebnisse des europaweiten Wettbewerbs verkündet. Bereits jetzt ist aber bekannt, dass das slowakische Projekt in seiner Kategorie mindestens Platz fünf belegt.
Quelle: RTVS