Auf slowakischen Straßen fahren erst wenige Elektroautos. Ende 2018 waren es nur etwas mehr als 900 Pkw. Auch deshalb möchte die Regierung die Elektromobilität mit einem neuen Förderprogramm ankurbeln. Die langfristige Strategie des Verkehrsministeriums rechnet damit, dass bis 2030 mehr als 35.000 Elektroautos in der Slowakei registriert werden sollten. Um dies zu erzielen, erstellte das Ressort ein Aktions-Programm, in dessen Rahmen eine Million Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur und fünf Millionen Euro als Fördergelder für den Einkauf von Elektroautos bereitgestellt werden. Geht es nach Wirtschaftsminister Peter Žiga, liegt der Preis eines neuen Elektroautos für die meisten Verbraucher immer noch zu hoch: „Wir möchten mithilfe der Fördergelder den Preis senken und die Menschen somit zum Erwerb von Elektroautos anspornen."
So wie auch beim vorherigen, bereits abgeschlossenen Elektromobilitäts-Förderprogramm soll ein Käufer eines Elektroautos vom Staat 5.000 Euro erhalten. Rund 800 Slowaken nutzten diese Möglichkeit in den vergangenen Jahren. Laut der Oppositionspartei Freiheit und Solidarität (SaS) sei dies jedoch nicht der richtige Weg, um die Verbreitung von Elektroautos zu fördern. Deren Abgeordneter Karol Galek kritisiert das Vorgehen des Staates: „Jegliche Fördergelder, die der Staat für diesen Zweck aufwendet, stammen letztendlich nur aus der Tasche der Steuerzahler."
Der Slowakische Verband für Elektromobilität zeigt sich wiederum über die Wiederaufnahme des Förderprogramms erfreut und erwartet, dass diesmal vor allem Unternehmen Elektroautos in ihre Fuhrparks aufnehmen könnten. Wer nun ein Elektroauto fahren wird, kann außerdem ein spezielles, grünes Autokennzeichen verwenden. Dieses erlaubt es dem Fahrer, auch Busspuren zu nutzen, was besonders in größeren Städten während der Stoßverkehrszeiten die Fahrt wesentlich erleichtern kann. In Zukunft könnten Elektroautos aber auch noch einen weiteren Vorteil haben. Die Regelung des Umweltministeriums ermöglicht es den Städten und Gemeinden Umweltzonen zu errichten, in denen der Betrieb nicht als schadstoffarm gekennzeichneter Kraftfahrzeuge verboten ist. Noch gibt es in der Slowakei keine Stadt mit einer Umweltzone, wenngleich der gesetzliche Rahmen für deren Existenz bereits besteht. Sollte sich der öffentliche Druck auf deren Errichtung erhöhen, könnte sich dies auch im Bereich der Elektromobilität auswirken.
Quelle: RTVS