Bereits seit fünfzehn Jahren besuchen Clowns mit roten Schaumstoffnasen slowakische Krankenhäuser und zaubern kranken Kindern ein Lächeln ins Gesicht. In der Slowakei gibt es 60 professionelle Clowndoctors. Diese konnten die Menschen anlässlich des Geburtstags des Bürgervereins im ganzen Land auch auf der Straße treffen. Koordinatorin Michaela Pastorková vom Verein „Červený nos Clowndoctors":
„Wir wollten die gewöhnlichen Menschen in der Stadt so auf eine etwas andere Weise untersuchen und ihnen Humor und Lächeln verschreiben."
Die Organisation gründeten Monica Culen und Giora Seeliger vor 25 Jahren in Österreich. Heute gibt es die Roten Nasen in zehn Ländern und sie muntern nicht nur Kinder in Krankenhäusern auf, sondern besuchen beispielsweise auch Altenheime, Wachkomastationen, Reha-Zentren und Flüchtlingslager. Sie versuchen durch ihre Einlagen Langeweile, Unsicherheit und Angst für ein paar Minuten mit Magie und Humor zu durchbrechen. Seit über zehn Jahren ist auch Ján Demko einer dieser besonderen Ärzte. Unter dem Künstlernamen Dr. Johann Stresser sorgt er für humorvolle Behandlungen. Die Patienten haben sich seinen Worten nach in all diesen Jahren nicht verändert:
„Unsere Fähigkeit ändert sich vor allem. Mit mehr praktischen Erfahrungen kommen mehr Gelassenheit und mehr Ideen."
In den Kliniken und Arztpraxen muntern die ausgefallenen Clowns nicht nur große und kleine Patienten auf, sondern auch das Personal - wie Katarína Krajčiová. Sie ist Kinderkrankenschwester im nordslowakischen Žilina:
„Diese Arbeit ist auch psychisch recht anstrengend. Humor kann da sehr positiv wirken."
Es ist aber nicht einfach Lachen in einem Umfeld voller Befürchtungen, Ängsten und Traurigkeit hervorzurufen. Um Clowndoctor zu werden, muss man ein aufwändiges Auswahlverfahren und ein zweijähriges Ausbildungsprogramm durchlaufen. Neben Humortechniken, medizinischem Wissen und psychologischen Grundkenntnissen braucht man auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit. Jeder der ausgefallenen Ärzte hat seinen eigenen Weg, um mit den Geschichten umzugehen, die er erlebt. Clowndoctor Michaela Pastorková:
„Jeder muss für sich selbst herausfinden, wie er damit klarkommt. Der Eine macht Sport, der Andere liest ein gutes Buch oder schaut sich einen Film an. Wieder ein Anderer spricht mit seiner Familie über das Erlebte."
Quelle: RTVS