„OBJEKTívne" lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Kunsthalle in Bratislava. Sie widmet sich der „Poesie der absurden Treffen von Materialien und Bastardumfeldern", schreibt das Ausstellungshaus auf seiner Webseite.
Die größte Installation in der Ausstellung zeigt das „Sternbild eines Beamten". Sie besteht aus Bürosesseln, die über Rohre miteinander verbunden sind, erklärt die tschechische Künstlerin Pavla Sceranková, von der das Werk stammt:
„Das Aussehen soll auf das Sternbild Großer Bär hinweisen. Inhaltlich ist es für mich ein Kommentar zu den Ämtern."
Anlass für die Entstehung der Ausstellung war der einhundertste Jahrestag der Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik im vergangenen Jahr. Die Zuschauer sehen tschechische und slowakische Objektkunst der Gegenwart in verschiedensten Formen. An einer Wand lehnt „Koberec II", ein Werk von Marek Kvetan. Dabei handelt es sich um einen zusammengerollten Perserteppich, auf dem bunte Dioden leuchten und der Lieder von dem türkischen Sänger Tarkan zum Besten gibt. Ein anderes Ausstellungsstück ist das „Anachronische Radio" von Jiři Černický, das auf den ersten Blick aussieht wie aus einem Museum der Rundfunkgeschichte. Nähert man sich dem Apparat, ändert sich, was er von sich gibt. Jiři Černický:
„Das Gerät stellt Sender aus der Vergangenheit ein. Es ist kein Radio der Gegenwart. Man findet dort Sendungen aus den 50er, 60er und 70er Jahren oder aus der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik."
Kurator Vladimír Beskid wählte für die Ausstellung elf Künstler aus Tschechien und der Slowakei aus, von denen die meisten in den 1960er und 1970er Jahren geboren wurden und erst nach der Wende die Kunstszene beeinflussten. Mit dabei ist auch Slowake Viktor Frešo:
„Ich glaube, er hat gerade solche Werke ausgesucht, die mit diesem osteuropäischen Hintergrund spielen, diesem postkommunistischen Raum. Das sind häufig Sachen aus den 60er- oder 70er-Jahren, die in den Kontext einer Galerie gebracht werden.
Gleich beim Eingang in das Ausstellungshaus befinden sich die Räume der Kunsthalle Lab. Dort können die Besucher bis Ende des Monats Werke des tschechischen Künstlers Milan Houser erleben. Kurator Vladimír Beskid:
„Dabei geht es um Malerei, die durch den physischen Prozess entstanden ist. Er gießt mehrere Kilo Lack und Farbe übereinander. Es entstehen dann so große Augen oder Linsen. Am Ende lässt er Lack auf Fäden tropfen und so ergeben sich dann seltsame farbige Fäden."
Diese Ausstellung löst im Februar „Sissi Quartier" ab. Bis 24. Februar kann man sich noch die Objektkunst-Ausstellung „OBJEKTívne" in der Kunsthalle in Bratislava anschauen.
Quelle: RTVS