In der slowakischen Hauptstadt beginnt das Festival der zeitgenössischen Fotografie „Monat der Fotografie". Es wird bereits seit 1990 in Bratislava veranstaltet. Als Hauptthemen wurden diesmal der menschliche Körper und die Kriegsproblematik gewählt. Die Ausstellungen anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkrieges sind keine Fotodokumentation des Krieges. Die Fotografen konzentrieren sich eher auf politische und kulturelle Auswirkungen der Kriegskonflikte. So präsentiert sich in Bratislava der britische Fotograf Simon Norfolk, der mehrfache Preisträger im Wettbewerb „World Press Photo". Seit 20 Jahren fotografiert er die Orte, an denen sich einst die Westfront im Ersten Weltkrieg erstreckte, erklärt Festivaldramaturg Branislav Štěpánek.
Der Weltstar Simon Norfolk wird im Bratislavaer Kunsthaus seine Fotos ausstellen, die an diesen Orten erst nach dem Abklingen des Krieges gemacht wurden. Man kann hier also die Spuren sehen, die hier die kriegerischen Auseinandersetzungen hinterlassen haben.
Im Zyklus „Chaos und Ruhe" stellt Simon Norfolk außerdem großformatige Farbfotos aus Afghanistan aus. Mit der Kriegsthematik beschäftigt sich im Rahmen des Monats der Fotografie auch der österreichische Fotograf Florian Rainer, der Sieger des internationalen Wettbewerbs „Portfolio Review" vom Vorjahr. Rainer verbrachte einige Monate in der ukrainischen Industriezone Donbas und fotografierte die Folgen des dortigen Krieges. Wieder Branislav Štěpánek:
Florian Rainer dokumentiert sehr spezifisch das Leben in Donbas in der Ostukraine - wie es von dem Konflikt gekennzeichnet wurde.
Rainers Ausstellung heißt „Graue Zone" - nach der 450 langen Frontlinie in Donbas, die Familien, Städte und Dörfer trennt. Die Ausstellung ist ab dem 3. November in der Galerie F7 zugänglich. Eine dritte Ausstellung mit Kriegsthematik eröffnet am Freitag in Bratislava. Der lettische Künstler Alnis Stakle verbildlicht in einer Installation die Angst vor einem Atomangriff und der langsam wachsenden Spannung an der Ostgrenze der Europäischen Union.
Quelle: TASR
