Slowaken und Tschechen erinnern an 100 Jahre Tschechoslowakei

Slowaken und Tschechen erinnern an 100 Jahre Tschechoslowakei

General Milan Rastislav Štefánik gehört zu Recht gemeinsam mit Tomáš G. Masaryk und Edvard Beneš zu den absoluten Gründern der Tschechoslowakei. Dies sagte der slowakische Präsident Andrej Kiska nach der Kranzlegung bei der Statue von Milan Rastislav Štefánik in Bratislava anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Tschechoslowakischen Republik. Er fügte hinzu:

„Ohne Milan Rastislav Štefánik wäre die Tschechoslowakei sicher nicht geboren worden. Sein Anteil an der Entstehung der Tschechoslowakei ist enorm. Die Tatsache, dass er die tschechoslowakischen Legionen, also etwas wie die erste tschechoslowakische Armee organisierte, gab allen nachfolgenden Verhandlungen eine große Legitimität."

Obwohl auf Štefánik nach der Staatsgründung Loblieder gesungen wurden und später das totalitäre Regime versuchte, seinen Namen aus der Erinnerung der Nation auszulöschen, seien sein "Geist und Gedanken" laut Kiska immer noch lebendig. Štefánik sagte: „Diejenigen, die glauben, dass die Freiheit jemand anderer für sie erkämpfen wird, die verdienen sie nicht." Diesen Gedanken paraphrasierte Kiska wie folgt:

„Ich möchte sagen, dass wir alle, alle Bürger, die eine bessere Slowakei wollen, und nicht bereit sind, Hand ans Werk zu legen und mitzuhelfen, sie nicht verdienen. Und ich glaube, dass dies auch für die Tschechische Republik gilt. Daher bin ich davon überzeugt, dass die Bürger alles tun sollten, um aus der Slowakei und Tschechien moderne und selbstbewusste Länder zu schaffen, auf die die Bürger stolz sein können."

Der Parlamentspräsident Andrej Danko, der an der Kranzlegung auch anwesend war, wies darauf hin, dass die freundschaftliche Trennung der ČSFR im Jahr 1992 von der ganzen Welt geschätzt wurde. Bei der Štefánik-Statue sagte er:

„Es ist sehr schade, dass General Štefánik so früh von uns gegangen ist. Unsere Nationen hätten ihn in den schweren Jahren, besonders im Jahr 1938, gebraucht. Ich denke, er würde noch viel für uns alle tun."

Die slowakischen und tschechischen Staatsrepräsentanten erinnerten gemeinsam an den 100. Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakei am Sonntagmorgen in Prag während einer Trauerfeier am Nationaldenkmal auf dem Hügel Vítkov. Danach legten sie Kränze am Grab von Tomáš G. Masaryk nieder.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten in Prag war eine feierliche Militärparade, an der neben dem tschechischen Präsidenten Miloš Zeman auch die höchsten Staatsvertreter und Verteidigungsminister beider Länder teilnahmen. Es handelte sich um die größte Truppenschau in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik. Während der Militärparade teilte der tschechische Präsident Miloš Zeman mit:

„Heute Abend wird in den Vladislav-Saal der Prager Burg das Schwert von Milan Rastislav Štefánik, dem ersten Verteidigungsminister des unabhängigen tschechoslowakischen Staates gebracht werden."

In der Slowakei werden die zentralen Feierlichkeiten anlässlich der Gründung der Tschechoslowakei am Dienstag, den 30. Oktober, in Martin und Ružomberok stattfinden. Die gesamtslowakische Veranstaltung zum 100. Jahrestag der Martiner Deklaration wird unter der Schirmherrschaft von Premierminister Peter Pellegrini stehen. Das Programm, an dem die höchsten Vertreter Tschechiens und der Slowakei teilnehmen werden, beginnt um 11 Uhr mit der Kranzlegung vor dem historischen Gebäude der ehemaligen Tatra-Bank. In diesem Gebäude wurde am 30. Oktober 1918 die Deklaration der slowakischen Nation angenommen. Das abendliche Galaprogramm wird in Ružomberok stattfinden.

Quelle: TASR


Ľubica Tvarožková, Foto: Prezident.sk

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame