Mit mehreren Veranstaltungen erinnert die Slowakei in den Tagen vom 5. bis 9. September an die Opfer des Holocausts und der Rassengewalt. In der Slowakei wurde der 9. September zum Tag der Opfer des Holocausts und der Rassengewalt erklärt. In diesem Jahr sind es 77 Jahre, seitdem die Regierung des Slowakischen Staates während des Zweiten Weltkrieges an diesem Tag den sogenannten Judenkodex erließ. Diese Verordnung über die Rechtsstellung von Juden führte später zur Ermordung von 70.000 Menschen. Etwa 100 Namen von ermordeten Juden, die Opfer des Holocausts waren, lasen zum ersten Mal bekannte slowakische Persönlichkeiten am 9. September 2009 im historischen Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters vor. Es handelte sich dabei um Menschen von der ersten Welle der Deportationen, die über 57.000 Juden zählte. Die Tradition der Verlesung von Namen der Opfer wurde auch dieses Jahr am 5. September fortgesetzt. Am 7. September findet am Denkmal der Opfer des Holocausts in Bratislava eine Gedenkveranstaltung statt. Daran nehmen Regierungsmitglieder und Botschafter mehrerer Länder teil. Die Schirmherrschaft übernahm Premier Peter Pellegrini. Der Regierungschef besucht am Freitag außerdem das Museum des Holocausts im westslowakischen Sereď, wo er an der Eröffnung eines neuen Teils der Ausstellung teilnimmt. Am Sonntag, den 9. September, erklingen auf einem Konzert im Innenhof des Kulturministeriums der Slowakischen Republik in Bratislava jüdische Lieder.
Die Abgeordneten des Nationalrats verabschiedeten am 31. Oktober 2001 den Gesetzesvorschlag, der den 9. September zum Tag der Opfer des Holocausts und der Rassengewalt erklärte. Die Rechtsnorm legte der damals unabhängige Abgeordnete, spätere slowakische Premier Robert Fico vor. Somit wollte er nicht nur an die Opfer des Holocausts erinnern, sondern auch auf die Notwenigkeit des Kampfes gegen jede Form des Rassismus, der Intoleranz, des Fremdenhasses, der Unterdrückung und Diskriminierung aufmerksam machen. Die Idee übernahm er von dem ehemaligen Staatspräsidenten Rudolf Schuster, der sich bereits zuvor für die Einführung dieses Gedenktages eingesetzt hatte. Anlässlich des ersten Gedenktags im Jahr 2001gab Schuster das Buch „Muž s dvoma srdcami" (Ein Mann mit zwei Herzen) heraus - über das Leben von Arieh Klein aus dem nordslowakischen Terchová, der den Zweiten Weltkrieg überlebte und 1949 nach Israel auswanderte.
Quelle: TASR