Slowakische Wissenschaftler kreuzten neue Kamillensorte

Slowakische Wissenschaftler kreuzten neue Kamillensorte

Slowakischen Wissenschaftlern von der Universität Prešov ist es gelungen, durch Kreuzung eine neue Kamillensorte zu gewinnen. Sie trägt den Namen Lianka. Für die Sorte interessiert sich nun die ganze Welt. Der Prozess der Kreuzung erfolgte in dem staatlichen Prüfzentrum für Sorten im polnischen Slupia Wielka und dauerte drei Jahre. Der Dozent der Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften der Universität Prešov Ivan Šalamon widmete sich dieser Forschung 25 Jahre: „Unser Ziel war es, so eine Kamille durch Kreuzung zu gewinnen, die die höchsten Werte an Wirkstoffen Bisabolol und Chamazulen enthalten würde. Man weiß, dass die Echte Kamille eine Heilpflanze mit breitem Nutzungssprektrum ist. Sie fördert das Immun- und das Verdauungssystem und wird bei Hauterkrankungen verwendet. Gerade diese zwei Stoffe zeigten die stärkste Wirksamkeit."

Die Sorte Lianka wurde nach Šalamons Tochter benannt. Die neue Pflanzensorte beinhaltet etwa 50 Prozent Bisabolol und bis zu 20 Prozent Chamazulen. Diese Stoffe kommen in der freien Natur nicht so oft vor. Sie befinden sich in dem blauen ätherischen Öl der Kamille. Bei anderen Sorten beläuft sich der Gehalt an Bisabolol nur auf drei Prozent. Šalamon zufolge ähneln keine Sorten auf der Welt der Sorte Lianka. Man kann die Pflanze

in der Pharma-, Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie verwenden. Šalamon denkt dabei vor allem an pharmazeutische oder kosmetische Produkte.

Das Gemeinschaftliche Sortenamt (CPVO) der EU mit seinem Sitz in Frankreich bestätigte offiziell die neue Sorte. Somit wird die Universität in der Ostslowakei zum Besitzer der Sorte und kann sie weltweit weiterverkaufen. An dem Prozess der Kreuzung beteiligte sich auch Amer Tarawneh von dem Lehrstuhl für Chemie an der Technischen Universität Tafila in der gleichnamigen jordanischen Stadt. Gerade dieses Land zeigt Interesse am Anbau der neuen Pflanze. In Jordanien baut man Heilpflanzen an, darunter auch Kamille. Laut Tarawneh verzeichnen aber keine der Kamillensorten solche Eigenschaften wie die präsentierte Sorte Lianka. Ihm zufolge wolle man bei der Einführung der Pflanze mit der Slowakei zusammenarbeiten. Am Anfang werde die Sorte auf kleinen Flächen eingepflanzt. Auch Anbauer und Verarbeiter, unter anderem aus Chile, Ägypten, Indien, Nepal, Albanien, Australien oder der EU, sind an der Sorte interessiert.

Quelle: TASR, Plus jeden deň


Naďa Vojtková, Foto: TASR

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