In der Slowakei gibt es immer mehr Imker. Die Honigproduktion deckt allerdings nicht den Bedarf der Slowaken. In den 1980er Jahren gab es in der Slowakei 450.000 Bienenvölker. Im 21. Jahrhundert verringerte sich ihre Anzahl um die Hälfte. Dennoch steigt in den letzten zehn Jahren die Zahl der Honigbienen wieder. Dazu tragen auch mehrere Projekte bei. Bei einem wurden Bienenstöcke direkt neben einer stark befahrenen Straße aufgestellt. Davon verspricht man sich, gleichzeitig eine Rückmeldung zur Luftverschmutzung zu erhalten. Imker Peter Šedík:
„Im Rahmen des Projektes wurden 20 Bienenstöcke in der Nähe einer Schnellstraße aufgestellt. So gelangen rund eine Million Bienen in die Regionen. Sie bestäuben dann mehr Pflanzen."
Das Projekt unterstützt die Stiftung Granvia. Deren Sprecherin Mia Bajáková:
„Wiesen, Felder und Wälder säumen 52 Kilometer unserer Strecke. Die Bienenstöcke stehen von der Straße abgewandt und sind Richtung Wiesen, Felder und Wälder ausgerichtet."
Auch mehrere Insektenhotels wurden an Straßenrändern aufgestellt. Die sollen vor allem wilde Bienen anlocken. Mit der Zahl der Bienen steigt auch die Zahl der Imker. Ein Problem ist allerdings ihr Alter: Sie sind im Durchschnitt 60 Jahre alt und kümmern sich meist nebenberuflich um die Bienen, erklärt Jozef Čápek vom Slowakischen Imkerverband:
„Wir haben wirklich wenige Berufsimker in der Slowakei. Es sind um die 50. Wir bräuchten mehr Nachwuchsimker, die mit zwei oder drei Völkern anfangen und dann schrittweise auf 20 oder 30 aufstocken, so dass sie ihr Umfeld versorgen könnten."
Dazu soll auch das sogenannte „Nationale Programm der Bienenzucht" der Regierung beitragen. Jedes Jahr investiert der Staat 1,2 Millionen Euro in die Bienenzucht. Das reicht bei weitem aber nicht für die Imker aus, verweist der Imkerverband. Jozef Čápek:
„Wir haben Anträge in einer Höhe von 3,5 Millionen Euro von Imkern, die gerne finanzielle Unterstützung hätten. Wir müssen dann die Zuschüsse kürzen und die Leute erhalten weniger Geld."
In den letzten Jahren stieg in der Slowakei auch der Honigverbrauch. Allerdings kommt die heimische Produktion nicht mehr nach. Zwei Drittel des Honigs werden in der Slowakei aus dem Ausland eingeführt.
Quelle: RTVS