Die Slowakei gedenkt am Freitag des 99. Todestages von Milan Rastislav Štefánik, einer der bekanntesten Persönlichkeiten der slowakischen Geschichte. Štefánik war Politiker, Astronom, Diplomat, Offizier, französischer Militärpilot und General. Er ist als Gründer der Tschechoslowakischen Legionen im Ersten Weltkrieg bekannt. Neben Tomáš Garrigue Masaryk und Edvard Beneš gilt er als einer der drei Gründerväter der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Von 1918 bis 1919 war er der erste tschechoslowakische Kriegsminister. Anlässlich seines 99. Todestages fand am Donnerstag in seinem Geburtsort, der westslowakischen Gemeinde Košariská, eine Gedenkfeier statt. Am Anfang der Feierlichkeiten wurde eine Ausstellung über diese bedeutende Persönlichkeit eröffnet, die die Milan-Rastislav-Štefánik-Stiftung vorbereitet hatte. Laut Organisator Ferdinand Vrábel wird die Ausstellung bis 19. Mai in der Evangelischen Kirche in Košariská zu sehen sein. Dann zieht sie in das Štefánik-Haus in Brezová pod Bradlom und im Anschluss wird sie weiter durch die Slowakei und Tschechien wandern. Vrábel zufolge richtet sie sich vorwiegend an Schüler und Studenten. Nach einem Gottesdienst wurden in Košariská in Anwesenheit von Vertretern der französischen, russischen und US-amerikanischen Botschaft sowie der slowakischen Streitkräfte und des Schulministeriums Kränze in Štefániks Geburtshaus niedergelegt. Die Staatssekretärin des Schulressorts Oľga Nachtmanová meinte: „Ich bin überzeugt, dass das Schulministerium alles dafür tut, das Štefániks Vermächtnis in die Schulen gelangt. Eine Meinungsumfrage unter slowakischen und tschechischen Schülern hat gezeigt, dass jeder Schüler diese Persönlichkeit kennt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir als Ministerium nicht noch mehr machen sollten. Wenn wir in Betracht ziehen, wie kurz Štefánik gelebt und was er trotzdem erreicht hat, ist es bewundernswert."
Die Bürgermeisterin von Košariská Anna Abramovičová meint, dass die staatlichen Institutionen dieser Persönlichkeit noch mehr Aufmerksamkeit schenken sollten: „Ich sage schon lange, dass Štefánik ein eigenes Museum im Rahmen des Slowakischen Nationalmuseums verdient. Zurzeit ist sein Museum nur eine Zweigstelle des Myjava-Museums und hat kein eigenes Archiv. Die Exponate sind in der ganzen Slowakei zerstreut, man findet sie sogar im Ausland."
Die Feierlichkeiten setzten am Abend auf Štefániks Grabhügel Bradlo fort, wo für die Besucher ein Kulturprogramm vorbereitet wurde.
Quelle: TASR