Die Slowakische Ärztekammer hat am Mittwoch eine Liste mit 170 Medikamenten veröffentlicht, die sie für den slowakischen Patienten nicht besorgen kann.
Den Großteil der langen Liste machen Krebsmedikamente aus, jedoch sind auch viele Medikamente gegen Rheuma, Asthma oder HIV dabei. Der Vizepräsident der Ärztekammer Ondrej Sukeľ erklärte seine Initiative: „Wir haben die Liste veröffentlicht, weil wir nicht mehr wissen, wie wir weiter vorgehen sollen, um die Medikamente für Patienten nicht mehr mühsam besorgen zu müssen. Wir wollen damit klarmachen, dass es nicht unser Fehler ist, dass sie nicht vorhanden sind.“
Die Lage schaute sich das Staatsinstitut für Medikamentenkontrolle an. Seine Sprecherin Valéria Pernišová meint: „Alle Medikamente werden laufend überprüft. Wenn ein Medikament als nicht verfügbar gilt, wird sein Export umgehend eingestellt.“ Dies ist bei vier Medikamenten der Fall, die auch unter den 170 aufgeführt sind. Für die aktuelle Lage gibt es mehrere Gründe. Wie Pernišová erklärte, zählen auch Logistik, Produktionsmängel, Unterbrechung oder Einstellung der Produktion dazu. Die veröffentlichte Liste kommentierte auch die Assoziation der Pharmahersteller in der Slowakei. Ihr Vorsitzender Peter Musil meint: „Manche Medikamente sind nicht verfügbar, weil sie doppelt ausgeführt werden (Reexport). Manche werden jedoch zentral von den Versicherungsanstalten bestellt und haben dann mit den Apotheken nichts zu tun. Schließlich sind auch einige Medikamente mit eingeschlossen, die in der Slowakei für einige Wochen vorrätig zu bekommen sind.“
Am meisten ist der Patient betroffen, der dann ein älteres oder weniger geeignetes Medikament verschrieben bekommt.
Quelle: Pravda