In slowakischen Krankenhäusern fehlen immer mehr Krankenschwestern und Pfleger. Darauf macht die Slowakische Kammer für Krankenschwestern und Hebammen SKSaPA aufmerksam. Dieser Personalmangel ist vor allem in der Urlaubszeit alarmierend. Es kommt vor, dass eine Krankenschwester sich dann um 20 Patienten kümmern muss.
Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, aber auch Korruption sind Gründe dafür, dass viele Absolventen der slowakischen Fachschulen im Gesundheitsbereich nicht in ihrem Heimatland arbeiten wollen. Trotz des steigenden Interesses an dem Beruf, sinkt in slowakischen Krankenhäusern die Zahl der Krankenschwestern und Hebammen. Milan Laurinc von der slowakischen Kammer für Krankenschwestern und Hebammen SKSaPA:
„Im Jahresvergleich verlieren wir 1.000 Krankenschwestern und 400 neue Krankenschwestern werden angestellt. Das heißt, jedes Jahr fehlen uns 600 Krankenschwestern."
Im Vergleich zu den anderen EU-Ländern verdienen die Krankenschwestern in der Slowakei mit am wenigsten. Aber die Löhne sind nicht der einzige Grund. Die slowakische Kammer für Krankenschwestern und Hebammen hält auch das Arbeitsumfeld für problematisch. Zuzana Haladová von der Kammer für Krankenschwestern und Hebammen SKSaPA:
„Oft dringt in vielen Einrichtungen Wasser durch die Wände und es bildet sich dort Schimmel. Die Toiletten sind in einem schlechten Zustand. Die Betten sind veraltet, man kann sie nicht verstellen."
Das slowakische Gesundheitsministerium will daher auch die Ausstattung der Krankenhäuser verbessern. Die Sprecherin des Gesundheitsministeriums Zuzana Eliášová:
„Das Gesundheitsministerium will auch das Arbeitsumfeld der Krankenschwestern verbessern. Die Krankenhäuser konnten beispielsweise in diesem Jahr insgesamt 70 Millionen Euro für Modernisierung und Umbau beantragen."
Zur Senkung der Zahl der Krankeschwestern trägt auch bei, dass ausländische Arbeitsagenturen und Krankenhäuser gezielt Personal aus der Slowakei anwerben. Laut Dana Zrubcová von der slowakischen Kammer für Krankenschwestern und Hebammen SKSaPA locken auch Stipendien angehende Krankenschwestern ins Ausland. Nach der Ausbildung bleiben viele dann in dem Krankenhaus und arbeiten dort weiter.
Quelle: RTVS