Die ganze Slowakei gedachte am 5. Juli, einem gesetzlichen Feiertag, der Glaubensboten aus Byzanz. Die Heiligen Kyrill und Methodius von Thessaloniki sind in das großmährische Gebiet gekommen, um den slawischen Völkern geistliches Licht und christliche Lehre zu bringen. Sie haben 863 das großmährische Gebiet aufgrund eines Gesuches des Herrschers Großmährens Rastislav und aufgrund eines Auftrags des byzantinischen Kaisers Michael des III. erreicht. Ihre Aufgabe war es, Widerstand gegen den ideologischen und politischen Einfluss der ostfränkischen Hierarchie zu leisten und den Prozess der Christianisierung Großmährens zu vollenden.
Außerdem hatte Konstantin eine neue slawische Schrift, die sog. Glagolica, zusammengestellt und eine Rechtschreibung ausgearbeitet. Ihre Benennung erhielt die Schrift nach dem vierten Buchstaben g - glagol, was auf Deutsch Stimme, Klang und Buchstabe bedeutet.
Anlässlich der gesamtslowakischen Feierlichkeiten zum 1154. Jahrestag der Ankunft der byzantinischen Glaubensboten auf dem Gebiet der jetzigen Slowakei fand eine Gedenkfeierlichkeit auch auf der Burg Devín nahe Bratislava statt. Es sei auch heute noch wichtig, die Tradition von Kyrill und Method zu pflegen, sagte der slowakische Premierminister Robert Fico in seiner Ansprache. Er hob hervor, dass Kyrills Lehre auch spätere Befürworter des slowakischen Nationalstaates im 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst hat. Und schließlich widerspiegele sich die Bedeutung der Mission von Kyrill und Method auch in der Präambel der Verfassung der Slowakischen Republik, so Fico.
Dem slowakischen Kulturminister Marek Maďarič zufolge, sei diese Tradition nach wie vor ein Wert, den man als gleichbleibende und stabile Grundlage der nationalen Geschichte und Kultur der Slowakei betrachten sollte.
Quelle: TASR