In der Slowakei wird es künftig weniger Universitäten geben. Das Akkreditierungskomitee stellt gerade dem Schulminister Dušan Čaplovič ein neues Konzept vor, das zu einer Neubewertung der Universitäten führen soll.
„Die Kriterien sind nicht so streng eingestellt, wie ich es mir vorgestellt habe, dennoch sind sie viel strenger als die bisherigen“, meint der Vorsitzende des Komitees Ľubor Fišera.
Bis zu der nun vorgeschlagenen Änderung bewertete das Komitee die Universitäten nach der Anzahl an Studierenden und Pädagogen, beziehungsweise nach ihrem Verhältnis zueinander. Außerdem spielte die Anzahl an Doktoranden, Dozenten und Professoren eine Rolle. Ebenso die Erfolgsquote bei der Gewinnung von Fördergeldern, sowie die materielle Ausstattung der jeweiligen Bildungsstätte. Diese sechs Kriterien werden nun auf nur drei reduziert – die Qualität der Forschungstätigkeit, die Leistungen der Doktoranden und der Ausmaß des Doktoratsstudiums. Dabei soll auch die Präsenz der Forschung in renommierten ausländischen Fachzeitschriften unter die Lupe genommen werden.
Dies alles verfolge laut dem Komitee das Ziel, eine Elitegruppe zu bilden, zu der ungefähr zehn Prozent der Universitäten gehören würden. Der Großteil der Forschung sollte gerade unter ihnen betrieben werden. Solche Bildungsstätten würden dann auch das meiste Geld vom Staat beziehen. Čaplovič ließ bereits früher hören, dass zu solchen Universitäten die Comenius-Universität und die Slowakische Technische Universität in Bratislava, die Technische Universität in Košice, die Pavol-Jozef-Šafárik-Universität und die Veterinärmedizinische Universität ebenfalls in Košice, die Universität Žilina, die Technische Universität Zvolen, sowie die Slowakische Landwirtschaftliche Universität Nitra gehören.
Auch der ehemalige Schulminister der ersten Regierung Fico Ján Mikolaj versuchte die Universitäten in bestimmte Kategorien einzuordnen. Sein Versuch schlug jedoch fehl, denn beinahe alle Bildungsstätten schafften es, in der Elitekategorie zu landen. Sein jetziger Nachfolger Čaplovič eröffnete das Thema der Kategorisierung schon im Vorjahr, als er sein Vorhaben präsentierte, die Alexander Dubček Universität in Trenčín und die János-Selye-Universität in Komárno in Hochschulen umzuwandeln. Bis ins Parlament kam dieses Gesetzesentwurf jedoch nicht. Gegenwärtig gibt es in der Slowakei 35 öffentliche, staatliche und private Universitäten oder Hochschulen.
Quelle: Hospodárske noviny