75 Jahre: Seilbahn auf Lomnitzer Spitze

75 Jahre: Seilbahn auf Lomnitzer Spitze

Der 22. Dezember 1941 ging in die Geschichte der Hohen Tatra ein. An diesem Tag, also genau vor 75 Jahren, sind die ersten Touristen mit der Seilbahn auf die Lomnitzer Spitze hinaufgefahren. Anstatt einer anspruchsvollen Tageswanderung, waren sie in lediglich 10 Minuten oben. Die Lomnitzer Spitze ist der zweit höchste Gipfel der Hohen Tatra und gleichermaßen auch der höchst bewohnte Ort innerhalb der Slowakei. Mit seinen 2 634 Metern ragt der Gipfel aus dem Massiv des kleinsten Hochgebirges heraus. In den 30er Jahren arbeiteten hunderte kräftige Männer aus goralischen Dörfern fünf Jahre lang am Bau der Seilbahn. Die Arbeit war unter den Hochgebirgsbedingungen extrem schwer. Das Baumaterial musste auf den Schultern hochtragen werden, zwei Männer sind dabei sogar tödlich verunglückt. Der Leiter der Lomnitzer Seilbahn, Ján Šimoňák:

„Diese Leute haben Lasten von 25 bis 40 kg hochgetragen. Auch das erste Seil musste händisch hochgetragen werden. Es hatte einen Durchmesser von 10 Millimeter, eine Länge von 2 Kilometern und 30 Leute haben es gemeinsam hochtransportiert. Jeder von ihnen hatte ein Stück um seine Hüften umgebunden."

Der Bau dieser Seilbahn war von Anfang an ein technisches Wunder. In vielen Bereichen wurde die Seilbahn auf die Lomnitzer Spitze zur Weltrekordträgerin. Als sie 1941 in Gang gesetzt wurde, wies sie mit der Länge von mehr als 6 Kilometern den größten Stützlosen Abschnitt auf der ganzen Welt auf. Darüber hinaus rühmte sie sich auch mit dem höchsten Aufstieg von 1715 Höhenmetern, bei dem nur ein Umsteigen notwendig war. Aus dem ursprünglichen Maschinenraum ist das ehemalige Herzstück erhalten geblieben, das die Seilbahn angetrieben hat. Leiter der technischen Instandhaltung Juraj Husovský:

„Ich würde die Seilbahn samt aller Maschinen als Uhrwerk bezeichnen. Es ist ein Unikat. Der ganze Betrieb musste so gewartet werden, dass sie vor Blitzeinschlag und Frost geschützt ist und den extremen Wetterbedingungen standhält."

Bis heute hat die Seilbahn über eine Million Menschen hochtransportiert. Nicht zuletzt beförderte sie am 4. Adventsonntag eine Pfadfindergruppe, die das Friedenslicht aus Bethlehem auf die Lomnitzer Spitze brachte.

Quelle: RTVS

Miriam Labas, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame