Reiche Sanddornernte in der Südslowakei

Reiche Sanddornernte in der Südslowakei

Während der diesjährige Frost große Teile der Apfel- und Weintraubenernte zerstört hat, gedeiht der Sanddorn prächtig. Von den Minusgraden ließ er sich nicht beirren. Dieses Jahr gab es sogar eine außerordentlich reiche Ernte - um ein Drittel mehr als in den letzten Jahren. Zurzeit verläuft die Ernte der Sanddornbeeren in der Gemeinde Tvrdošovce, in der Südwestslowakei. Diese sibirische Pflanze, die höchst reichhaltig an Vitamin C ist, kennen die slowakischen Landwirte schon seit Jahrzehnten. Mit dem Sanddornanbau wurde jedoch vor nicht so langer Zeit angefangen. Vor sechs Jahren haben zum ersten Mal Obstbauer aus der Südwestslowakei dieses vitaminreiche Wildobst geerntet. Der Anbau ist sehr pflegeleicht, die Ernte jedoch anspruchsvoll und nur von Hand möglich. Plantagearbeiterin aus Tvrdošovce erklärt:

„Es ist sehr schwer. Wir müssen feste Handschuhe haben. Zuerst schneiden wir die spitzen Enden der Zweige ab und entfernen die langen Stacheln."

Direkt von der Obstplantage wandern die abgeschnittenen Sanddornzweige in große Gefrierschränke. Nach dem Einfrieren bei minus 30 Grad fallen die Beeren von alleine ab. Konsumiert werden entweder die ganzen Früchte oder deren Nektar. Der bekannte Obstkundler Ivan Hričovský von der Slowakischen Landwirtschaftsuniversität Nitra bezeichnet den Sanddorn als die Nummer eins unter den kälteresistenten Obstsorten. Noch dazu hält er einen Rekordanteil an Vitamin C inne.

Wenn Sie zwei solche kleinen Beeren in den Mund nehmen, decken Sie den Vitamin-C-Bedarf für einen Tag. Es ist eine der reichhaltigsten Vitamin-C-Pflanzen. Sie hat je nach Sorte zwischen 200 und 870mg Vitamin C pro 10 dag Fruchtfleisch."

Die Landwirtschaftsgenossenschaft Tvrdošovce war in der Vergangenheit als Tomaten- bzw. Karotten-Großmacht bekannt. Wegen des Klimawandels und den Problemen mit dem Frost haben sie ihren Anbau umstrukturiert und die erste sowie bis jetzt auch einzige Sanddornplantage begründet. Aus den Sanddornbeeren stellen sie bis zu 28 verschiedene Produkte her. Sie hoffen, dass das sogenannte Gold von Tvrdošovce nächstes Jahr in das Europäische Verzeichnis der geschützten Lebensmittel aufgenommen wird.

Quelle: RTVS

Miriam Labas, Foto: TASR

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