Arbeitslose wenig bereit zu pendeln

Arbeitslose wenig bereit zu pendeln

Arbeitslose in der Slowakei wollen noch weniger als im Vorjahr zur Arbeit pendeln. Das zeigt die jüngste Umfrage der Forschungsagentur AKO für die Gesellschaft HR Aliancia (Allianz der Personalagenturen der Slowakei), die unter 400 Arbeitslosen landesweit durchgeführt wurde. Je älter und je länger arbeitslos die Menschen sind, desto niedriger ist ihre Bereitschaft für den Job zu pendeln. Dabei stellt Pendeln ein größeres Problem für Frauen als für Männer dar.

Die Mobilität der Arbeitskräfte in der Slowakei ist sehr niedrig und wird immer schlechter. Dem Allianzpräsidenten Luboš Sirota zufolge sei auch die Bereitschaft wegen der Arbeit umzuziehen nicht hoch. Er meint: „Sollten die Menschen zur Arbeit pendeln, so möchten sie dafür möglichst wenig Geld ausgeben. Die Mobilität nimmt mit dem zunehmenden Alter wie auch mit einer höheren Ausbildung ab."

Die Bereitschaft zum Pendeln ist im Vergleich zum Jahr 2015 um 3,8 Prozentpunkte niedriger. Am deutlichsten zeigte sich diese Tendenz in der Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren. Laut der Umfrage seien rund 62 Prozent der Arbeitnehmer bereit, zur Arbeit zu fahren. Im Vorjahr waren es beinahe 66 Prozent. Mit dem Pendeln will man höchstens eine Stunde verbringen. Zu diesem Zweck ist man bereit maximal 50 Euro pro Monat auszugeben.

Der Hauptgrund, warum Arbeitslose nicht bereit sind, ihr Zuhause für eine Arbeit zu verlassen, ist, dass die Slowaken an ihrem Wohnort hängen und nicht fern von ihrer Familie sein wollen. Davon zeugt auch, dass 90 Prozent der slowakischen Bürger ein Haus oder eine Wohnung besitzen.

Die Allianz ist deshalb überzeugt, Änderungen seien notwendig, die die Mobilität der Arbeitskräfte in der Slowakei erhöhen. Man sollte z. B. in größerem Maße den Umzug von ganzen Familien unterstützen. Laut Sirota könnte dabei der Ausbau von Mietwohnungen behilflich sein. Er sagte: „Der Staat deklariert lange Jahre, dass er das Mietwesen fördern will, doch man tut nichts. Alles stagniert." Sirota kritisierte auch die Pendlerpauschale. Diese bezogen innerhalb des ganzen Vorjahres etwa 8 bis 10 registrierte Arbeitslose. Der Allianzpräsident meint, es müssen neue Regeln geschaffen werden. Sollte man jedoch einer Familie ermöglichen, wegen der Arbeit umzuziehen, müsse man auch mehr Vorschuleinrichtungen und Kindergärten errichten. Eine Lösung sieht Sirota etwa auch in der Förderung von Umschulungen, wobei es jedoch wichtig ist, sich nach den aktuellen Marktanforderungen zu richten.

Quelle: TASR


Ľubica Tvarožková, Foto: TASR

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