Slowakische Rentner im Alter von über 65 Jahren haben im Durchschnitt über 1055 Euro Schulden. Sehr oft handelt es sich um Schulden, zu denen sie sich wegen ihrer Kinder oder Enkelkinder verpflichteten. Die Angaben gehen aus der Statistik der Gesellschaft KRUK Tschechische und Slowakische Republik hervor, die sich mit der Verwaltung von Schulden der Finanzinstitutionen und Firmenkunden beschäftigt. Die meisten Schuldner, die älter als 65 Jahre sind, stammen aus dem Kreis Košice. Es gibt davon mehr als 18 Prozent. Im Kreis Bratislava sind es dagegen nur 5 Prozent.
Die durchschnittliche Schuld der Frauen im Rentenalter beträgt 1013 Euro. Bei den Männern ist die geschuldete Summe um 100 Euro höher. Sollte ein Rentner von der slowakischen Durchschnittsrente 415 Euro das Existenzminimum, was 198 Euro darstellt, für sich behalten, würde die Schuldentilgung beinahe fünf Monate dauern. Außer der Pension beziehen die slowakischen Rentner in der Regel kein weiteres Einkommen. Von den über eine Million Menschen, die Altersrente beziehen, arbeiten nur etwa 120 tausend weiter.
Markéta Fixová von der Gesellschaft KRUK zufolge, wollen ältere Menschen für ihre Familie und Kinder immer nützlich sein. Und für ihre Enkelkinder würden sie einfach alles tun. Deshalb ließen sie sich oft überzeugen, Kredite ihrer Verwandten, die selbst aus verschiedenen Gründen keine Ausleihe aufnehmen können, auf sich aufzunehmen. Falls nun Kinder oder Enkelkinder mit der Rückzahlung aufhören, gelangen die Senioren in eine ganz kritische Lage. Aus den Angaben der Gesellschaft KRUK geht dabei hervor, dass bis zu 20 Prozent der verschuldeten Personen, die mit der Ablösung von Schulden Probleme haben, das Geld im eigenen Namen für jemand anderen ausgeliehen haben.
Die Slowakische Sozialversicherungsanstalt registriert etwa 30 000 Pfändungen der Renten. In vielen Fällen ist die Pension so niedrig, dass man davon nach der Abrechnung des Existenzminimums keine Abzüge abziehen kann.
Quelle: TASR