Ein Miniatur-Ladegerät haben die Slowaken Jozef Žemla und Viktor Reviliak entwickelt. Finanziert wurde die Erfindung auf eine in der Slowakei noch nicht allzu verbreitete Art und Weise: Crowdfunding. Auf einer Webseite werden die Internetnutzer dazu aufgerufen, eine Idee finanziell zu unterstützen. Als Entschädigung erhalten sie dann meist das Produkt, wenn genug Kapital zusammengekommen ist.
Die beiden Slowaken verschickten ihr Ladegerät – den CulCharge – an ihre Geldgeber. Insgesamt erhielten sie im Internet über 90 000 Dollar. Der Anstoß für ihre Erfindung kam aus der Not. Žemla erklärte gegenüber der Tageszeitung Sme: „Da wir viel reisen, sind wir auf das Konzept des Mini-Ladegerätes gekommen, das der Nutzer immer bei sich haben kann.“ Sie gingen genau andersherum vor, wie im Normalfall. Erst wurde die Finanzierung gesucht, dann die Idee entwickelt. Den klassischen Weg wollten die Erfinder nicht gehen. Denn ein Investor hätte auch so einige Gefahren mit sich gebracht, wie ungünstige Vereinbarungen oder Ideenklau.
Das Ladegerät funktioniert relativ einfach. Es sieht aus wie ein USB-Stick, der auf der einen Seite einen USB-Anschluss besitzt und auf der anderen eine Verbindungsstelle für das Handy. Geladen werden kann etwa am Computer oder einem Fernseher mit USB-Schnittstelle.
Reviliak ist davon überzeugt, dass in technischem Spielzeug Milliarden Dollar stecken. Er rechnet aber auch damit, dass der CulCharge in China kopiert wird – trotz Patent. Die ersten Prototypen wurden allerdings nicht in der Slowakei hergestellt, sondern in einer Firma in China, die sie über Google fanden.
Zu Gute kam den beiden, dass sie bereits vorher Erfahrungen mit Projekten in den Bereichen Produktdesign, Werbung und internationaler Handel gemacht hatten. „Sonst hätten wir das wohl nicht geschafft“, meint Reviliak. Denn es gehe nicht allein darum, eine gute Idee zu haben. Die Kluft zwischen der Idee und der Umsetzung sei riesig. Für vieles reiche es nicht Erfinder zu sein, sondern man müsse auch Designer- oder Manager-Qualitäten an den Tag legen.
Quelle: Sme