Eine Gruppe assyrischer Christen verlässt die Slowakei

Eine Gruppe assyrischer Christen verlässt die Slowakei

Einundzwanzig assyrische Christen aus dem Irak, die die Slowakei Ende des Vorjahrs aufgenommen hat, haben sich entschieden, wieder nach Hause zurückzukehren. Wie das Innenministerium angibt, sei der Grund nicht die Unzufriedenheit mit den Lebensverhältnissen in der Slowakei, sondern ihr unüberwindliches Heimweh. Dadurch gestaltete sich ihre Eingliederung in den slowakischen Alltag problematisch. Die ältesten Mitglieder zweier Familien konnten sich dem neuen Milieu nicht anpassen und da der Zusammenhalt in den Familien sehr stark ist, entschieden sich auch die übrigen Familienmitglieder für die Rückkehr.

Die Heimkehr der Gruppe wurde in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration gesichert. Dem Innenministerium zufolge sei die Slowakei nicht das einzige Land, aus dem Asylanten, die sich nicht an die örtliche Kultur oder Mentalität gewöhnen können, nach einiger Zeit in ihr Heimatland zurückkehren oder in ein anderes Land ziehen. Laut Bernard Priecel vom Migrationsamt sei die Eingliederung immer schwierig, vor allem für ältere Menschen, die dies oft nicht schafften. Es sei ein langfristiger Prozess, der nicht immer und nicht bei jedem erfolgreich sei. Aus diesem Grunde könne man erwarten, dass noch weitere irakische Bürger eine Rückkehr erwägten. Bernard Priecel:

„Es gibt Signale, dass noch weitere zwanzig Menschen heimkehren wollen. Aber das ist ganz natürlich. Wir haben damit gerechnet, dass nicht alle, denen Asyl gewährt wurde, auch in unserem Land bleiben werden. Obwohl sie zu uns mit anderen Vorstellungen kamen, glaube ich, dass sie nun die Slowakei mit guten Eindrücken verlassen."

Die übrigen assyrischen Familien setzen ihre Integration in der Slowakei fort. Alle haben Zugang zum Unterricht der slowakischen Sprache, die Kinder besuchen Schulen in der Umgebung von Nitra. Die meisten Erwachsenen traten bereits mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt.

Die Gruppe von 149 christlichen Flüchtlingen aus dem Irak, dessen Aufnahme ein Bestandteil des freiwilligen Beitrags zur Lösung der Flüchtlingskrise war, reiste in die Slowakei im Dezember 2015 ein. Die Gruppe, die aus ihrer Heimat vor dem Islamischen Staat flüchtete, wurde zuerst in einer Asyleinrichtung des Innenministeriums im ostslowakischen Humenné untergebracht. Nachdem ihnen im Februar aus humanitären Gründen Asyl gewährt wurde, bereitete ihnen die Caritas der Diözese von Nitra und die Bürgervereinigung Pokoj a dobro ein neues Zuhause in der Umgebung der Stadt Nitra vor. Das Projekt soll vorläufig drei Jahre dauern, bis die irakischen Christen ganz selbständig in der slowakischen Gesellschaft leben können.

Quelle: TASR, WebNoviny

Ľubica Tvarožková, Foto: TASR

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