Die Haftanstalt Ilava, die zusammen mit dem Gefängnis in Leopoldov als älteste Einrichtung dieser Art in der Slowakei gilt, entstand vor genau 160 Jahren. Ein Bestandteil der Feierlichkeiten war auch die Präsentation der rekonstruierten Bastion, deren Erneuerung knapp 600 Tausend Euro kostete. An den Bauarbeiten beteiligten sich auch die Häftlinge, womit die ganze Rekonstruktion um rund 80 Tausend Euro weniger kostete. Diese Rekonstruktion ist nach einem Jahrzehnt die erste große Investition in historische Einrichtungen, die als Gefängnisse dienen, hob der Justizminister Tomáš Borec hervor. Sein Ressort verfüge über eine langjährige Konzeption der schrittweisen Rekonstruktion solcher Objekte.
Wie der Direktor der Justizvollzugsanstalt Ilava, Oberst Marian Nosáľ, informierte, verfügt die Einrichtung derzeit über eine Kapazität von mehr als 700 Häftlingen, nach der Rekonstruktion werden es um etwa 60 mehr sein. Vor dem Jahr 1989 war die Kapazität 1 200 Plätze, in den Zeiten des Slowakischen Staates sogar noch höher - 1 500 bis 1 800 Plätze. Derzeit befinden sich hier 12 Häftlinge, die eine lebenslange Strafe absitzen. Bis zu 80 Prozent der Sträflinge, die gesundheitsmässig fähig sind, üben eine Arbeit aus, darunter auch Häftlinge mit höchsten Strafen, betonte der Oberst Marian Nosáľ.
Wie der Historiker vom Museum in Trenčín Miroslav Toman erklärt, dient der heutige Gebäuden-Komplex zwar bereits 160 Jahre als Gefängnis, doch reicht dessen Geschichte bis in das Mittelalter. Die Burg Ilava wurde wahrscheinlich von Tempelrittern im 12. oder 13. Jahrhundert gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1437. Der letzte Besitzer der Burg, die Familie Königsegg, verkaufte den ganzen Komplex 1856 für 80 Tausend Goldstücke dem Ungarn-Staat, der hier das Gefängnis errichtete.
Die Gesamtkapazität der slowakischen Vollzugsanstalten liegt bei mehr als 11 300 Plätzen, von denen aktuell knapp über zehntausend besetzt sind. Weitere 1 500 Slowaken sitzen ihre Strafen im Ausland ab, informierte der Generaldirektor des Korps der Haft- und Justizwache, Oberst Milan Ivan.
Quelle: TASR