Nahe der westslowakischen Stadt Pezinok, unweit der Hauptstadt Bratislava, sind am Sonntagabend (9. 11.) zwei Züge kollidiert. Bei dem Unfall gab es keine Todesopfer, doch laut den Angaben des Rettungsdienstes wurden 79 Menschen in mehrere Krankenhäuser eingeliefert. Zwei Personen erlitten schwere Verletzungen im Brust- und Bauchbereich, rund 60 Passagiere wurden leicht verletzt. Dem Generaldirektor der Slowakischen Eisenbahnen (ŽSR) Ivan Bednárik zufolge könnte einer der Züge ein Haltesignal überfahren haben. Der zweite Schnellzug prallte mit einer geschätzten Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Stunde von hinten auf ihn. Bednárik betonte zugleich, dass man die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen abwarten müsse, da noch unklar sei, ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen zum Unfall geführt habe. Der Zusammenstoß ereignete sich auf der modernsten Bahnstrecke der Slowakei. Es handelt sich bereits um das zweite Zugunglück im Land innerhalb kurzer Zeit. Mitte Oktober waren bei der Ortschaft Jablonov nad Turňou im Osten der Slowakei ebenfalls zwei Züge kollidiert. Auch damals gab es keine Todesopfer, jedoch mehr als hundert Verletzte. Nach einer Sondersitzung der Regierung am Montagmorgen (10.11.) beauftragte Premierminister Robert Fico (SMER-SD) den Verkehrsminister Jozef Ráž (nominiert von SMER-SD), die gesamte Führung der Slowakischen Eisenbahnen abzuberufen.
Quelle: STVR, TASR